Eine Liebe, die nachklingt – mit kleinen Makeln

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fandsy Avatar

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Kristina Moninger erzählt in Neun Tage Wunder die Geschichte von Anni, die zwischen ihrer Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergerissen ist. Anni führt ein scheinbar glückliches Leben mit ihrem Partner Ben, doch die Begegnung mit ihrer früheren Liebe Lukas wirbelt alles durcheinander. In Rückblenden erleben wir die intensive, aber nur neun Tage währende Liebe zwischen Anni und Lukas und erfahren, warum ihre Beziehung damals zerbrach. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie die verschiedenen Perspektiven geben der Geschichte eine besondere Dynamik.

Der Roman punktet mit einem einfühlsamen Schreibstil, der es leicht macht, sich in die Figuren hineinzuversetzen. Besonders die Reflexion über "diesen einen Menschen", der einem nie so ganz aus dem Kopf geht, dürfte viele Leser berühren und zum Nachdenken bringen. Auch die Dialoge sind emotional, und manche Sätze bleiben lange im Gedächtnis.

Trotzdem bleibt die Geschichte nicht ohne Schwächen. Einige Wendungen wirken vorhersehbar, und manche Klischees trüben das ansonsten durchdachte Konzept. Die Auflösung um das Geheimnis, das Anni und Lukas damals trennte, ist solide, aber weniger schockierend oder überraschend, als es hätte sein können. Wer auf große Dramatik hofft, könnte hier etwas enttäuscht sein.

Unterm Strich ist Neun Tage Wunder eine gelungene Mischung aus emotionaler Tiefe und nachdenklichen Momenten, die einen nachhaltig berührt. Es ist nicht perfekt, aber für Fans von berührenden Liebesgeschichten und Geschichten über verpasste Chancen definitiv eine Empfehlung wert.