Fast schon wunderbar...

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hannahliest Avatar

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„Neun Tage Wunder“ von Kristina Moninger hätte ich ohne die Leseprobe selbst vermutlich nicht gekauft. Allerdings war mir schon durch die Leseprobe klar, dass Moninger wirklich eine, für mich, wunderbare Sprache und eine gute Idee hat.

Die verschiedenen Rückblicke von Anni haben mir sehr gut gefallen. Sie erzählt von ihren neun letzten Tagen in München, die sie mit Lukas verbracht hat. Es ist schon skurril sich vorzustellen, dass man bereit ist mit einem Mann ein paar Tage zusammenzuleben, den man gerade zufällig als Nachmieter ganz neu kennengelernt hat. Moninger lässt die Leser*in aber die Anziehung der Beiden deutlich spüren und besonders gut gefällt mir, dass diese neun Tage nicht nur voller Harmonie sind. Anni und Lukas haben Ecken und Kanten und das ist sehr sympathisch.

Auch super interessant: in der Gegenwart lesen wir ab und zu Abschnitte von Ben, Annis Freund. Diese unerwartete (männliche) Perspektive hat mir richtig gut gefallen und wird gegen Ende super wichtig für den Plot.

Leider hat mich das Buch aber nicht von Anfang an gefangen genommen. Ich habe wirklich sehr lang gebraucht um „reinzukommen“ und jedes Mal wenn ich es weggelegt habe, nicht ganz so sehr die Lust verspürt schnell weiterzulesen. Eventuell liegt das auch an der Misskommunikation von Anni. Manche können ihre Art zu kommunizieren sicher nachvollziehen, ich, die alles immer direkt und offen anspricht, tue mich damit aber schwer. Das Ende hat mich dafür aber entschädigt und mir richtig gut gefallen. Ich habe mir sogar einiges markiert, weil es sehr treffend und klug formuliert war.

Ein gutes Buch mit schöner Sprache und interessanter Story.