Keine Eintagsfliege - Schatten der Vergangenheit

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‚Anni’, Annika ‚Nika’ Rabenstein ist Anwältin und versucht, ihre Vergangenheit zu kompensieren, indem sie Pro-bone Fälle annimmt. Doch vor der Vergangenheit kann man nicht ewig fliehen – irgendwann kommt der Tag, an dem man sich ihr stellen muss. Wenn die Vergangenheit mit voller Wucht zur Gegenwart wird, prallen zwei Welten aufeinander – voller Gefühlschaos, Schmerz und intensiver Momente.

Genau das erlebt Anni, die mit aller Kraft glücklich in Glückstadt sein will – mit Ben an ihrer Seite. Doch dann taucht ein Plakat auf, das alles ins Wanken bringt und für die zum ultimativen Trigger wird: Lukas ist zurück. Die Vergangenheit, die nie wirklich abgeschlossen wurde, drängt sich unaufhaltsam in ihr Leben.

Kristina Moninger erzählt diese Geschichte aus den Perspektiven von Anni, Ben und Lukas. Dadurch entsteht ein vielschichtiger, fesselnder Roman über Entscheidungen, Leidenschaft und den oft schmerzhaften Umgang mit der eigenen Vergangenheit.

Ein Zitat, das den Kern des Romans perfekt einfängt: „Liebe muss nicht immer ein ganzes Leben lang halten, um wertvoll zu sein.“ (S. 388)

Die Autorin meistert es, witzige und kluge Dialoge mit Protagonisten auf Augenhöhe zu verbinden – und das Ganze gekonnt in schonungslos ehrliche, tiefgründige Gefühlswelten einzubetten. Diese Erzählweise zieht einen unweigerlich in ihren Bann und schafft eine Nähe, die berührt und lange nachhallt.

Für mich ist „Neun Tage Wunder“ eine Offenbarung. Es zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um Frieden zu finden. Ein Roman über Verzeihen, den Mut zur Konfrontation und die Unausweichlichkeit der eigenen Geschichte. Ich bin begeistert – was für eine großartige Erzählkunst!