Das nationale Ansehen ist zu bewahren..

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panthera Avatar

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Leike, der Autor selbst, ein Chinakenner mit sehr guten Sprachkenntnissen, "schleicht" sich in eine chinesische Touristengruppe, um Europa aus der asiatischen Sichtweise zu erleben.
Schon die Vorbereitungen und die Schwierigkeiten eine Reisegruppe in China zu finden, die ihn mitnimmt, sind für den Europäer schwer nachvollziehbar. Die Bestätigung der Teilnehmer "das nationale Ansehen zu bewahren" gefällt mir persönlich sehr gut und sollte ggf. ein Einzug in die deutschen Buchungen erhalten.

Der Leser verfolgt wie Leike langsam Zugang zu den Herzen seiner Mittouristen findet und diese gemeinsam lustige, erhellende aber auch melancholische Momente in Europa erleben. Das "Durchhetzen" der chinesischen Touristen durch Europa erschließt sich mir auf sympathische Weise und der Hang zu Markenartikeln entwickelt kuriose Formen.

Der zweite Teil des Buches, hier besucht Leike seine Mitreisenden noch einmal in China, ist eher etwas deprimierend.
In diesem 2. Teil gibt es für meinen Geschmack auch zu viele Bezüge zu ersten Buch des Autors (The Longest Way - ist sehr gut, aber wenn man es NICHT gelesen hat Nerven die Bezüge und wenn man es gelesen hat, auch, da man das Buch ja kennt).

Ein erhellender und faszinierender Einblick in eine andere Kultur in übrigens sehr schöner Buchaufmachung. (Die extra erwähnten Fotos finden sich allerings nur in Kleinformat auf den Coverinnenseiten und sind außer dem Toilletenhinweis eher durchschnittlich.)

Fazit: Trotz kleiner Schwächen - G*E*L*U*N*G*E*N