mit Chinesen durch Europa - und mehr

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torsten_ohne_h Avatar

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Wie ich schon oft erwähnt habe, liebe ich alte und moderne Reiseberichte. Doch während es dabei gewöhnlich in ferne Länder geht, ist es hier umgekehrt: ein Deutscher kommt mit einer chinesischen Reisegruppe nach Europa, wo sie im Schnelldurchlauf mehrere Länder und Reiseziele besuchen, die mir überwiegend selbst bekannt sind. Die Reise muss übrigens erst kürzlich stattgefunden haben, denn das Charlie Hebdo Attentat wird erwähnt.

Die Idee finde ich originell, aber das Ergebnis kann leider meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Zum einen ist der Bericht zwar unterhaltsam und amüsant, jedoch auch ziemlich banal und überraschungsarm. Ich hätte mir auch mehr über Begegnungen und Erfahrungen mit Einheimischen und anderen Touristen gewünscht. Jedenfalls konnte ich meine eigenen - bis jetzt leider ausschließlich negativen - Erfahrungen mit chinesischen Reisegruppe nicht wiederfinden.

Das Buch hätte gut und gern doppelt so lang sein dürfen, denn so wie die Reisegruppe durch mehrere Länder huscht auch der Autor durch seinen Bericht. Schon nach gut zweihundert Seiten landet die Reisegruppe wieder in Peking! Das hat mich irritiert, denn es folgen noch weitere siebzig Seiten. Diese machen für mich jedoch die eigentliche Überraschung und den Reiz des Buches aus: Der Autor ist nämlich noch einmal nach China aufgebrochen und dort herumgereist, um die Mitglieder seiner damaligen Reisegruppe daheim zu besuchen und sich mit ihnen über ihre Reiseeindrücke auszutauschen.