Über das Ziel hinausgeschossen!
Die Pädagogin Susanne Mierau formuliert schon auf dem Cover ihres Buches das Ziel: „New Moms for Rebel Girls - Unsere Töchter für ein gleichberechtigtes Leben stärken“ Dieses Ziel ist ohne Zweifel sinnvoll und eine Auseinandersetzung mit den vielfältigen Ursachen der fehlenden Gleichberechtigung notwendig. Akribisch zeigt sie historische, soziologische und psychologische Aspekte auf und mischt wissenschaftliche und empirische Studien mit persönlichen Erfahrungsberichten. Doch m.E. schießt sie über das Ziel hinaus: In der Fülle der Probleme geht das verloren, was sie stärken möchte: der Glaube daran, dass wir etwas verändern können. Manchmal wäre etwas weniger mehr.
Schon gleich auf den ersten Seiten des Buches kündigt sie an, man müsse sich ansehen, „warum bei der Begleitung von Mädchen alles so kompliziert ist“ (S. 26). Und dieser Eindruck begleitet mich durch das ganze Buch. Doch dies ist m.E. nicht zielführend: Nicht jede Schwierigkeit muss tiefgehend problematisiert und auf geschlechtsspezifische Implikationen analysiert werden. Eine gute Portion Vertrauen in die eigene Sensibilität, auftretende Probleme rechtzeitig erkennen zu können, sollte zur Gelassenheit genauso beitragen wie das Vertrauen in die Stärke der Mädels.
Und ein weiterer Aspekt kommt in dem ausdrücklich als feministisch gekennzeichneten Buch gänzlich zu kurz: Zur Zeit befinden sich alle Rollenbilder im Wandel. Auch die Jungs sind oft im Zwiespalt zwischen tradierten maskulinen Rollenerwartungen und gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Sensibilität und Partnerschaftlichkeit.
Als Mutter von erwachsenen Kindern beider Geschlechter habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich jedes Kind mit geschlechtsspezifischen Rollenbilder und Erwartungen auseinandersetzen und seinen eigenen Weg als Mensch (!) finden muss.
Daher komme ich zu einer zwiegespaltenen Bewertung für dieses Buch: einerseits zu Recht bemüht, für Probleme zu sensibilisieren, andererseits kontraproduktiv durch das extreme Problematisieren und den einseitig feministischen Ansatz!
Schon gleich auf den ersten Seiten des Buches kündigt sie an, man müsse sich ansehen, „warum bei der Begleitung von Mädchen alles so kompliziert ist“ (S. 26). Und dieser Eindruck begleitet mich durch das ganze Buch. Doch dies ist m.E. nicht zielführend: Nicht jede Schwierigkeit muss tiefgehend problematisiert und auf geschlechtsspezifische Implikationen analysiert werden. Eine gute Portion Vertrauen in die eigene Sensibilität, auftretende Probleme rechtzeitig erkennen zu können, sollte zur Gelassenheit genauso beitragen wie das Vertrauen in die Stärke der Mädels.
Und ein weiterer Aspekt kommt in dem ausdrücklich als feministisch gekennzeichneten Buch gänzlich zu kurz: Zur Zeit befinden sich alle Rollenbilder im Wandel. Auch die Jungs sind oft im Zwiespalt zwischen tradierten maskulinen Rollenerwartungen und gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Sensibilität und Partnerschaftlichkeit.
Als Mutter von erwachsenen Kindern beider Geschlechter habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich jedes Kind mit geschlechtsspezifischen Rollenbilder und Erwartungen auseinandersetzen und seinen eigenen Weg als Mensch (!) finden muss.
Daher komme ich zu einer zwiegespaltenen Bewertung für dieses Buch: einerseits zu Recht bemüht, für Probleme zu sensibilisieren, andererseits kontraproduktiv durch das extreme Problematisieren und den einseitig feministischen Ansatz!