Durchschnitts-Krimi

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justm. Avatar

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Eine spannende Geschichte in fünf Worten erzählen, sonst stirbt jemand, den du kennst – eine grausame Aufforderung, aber gleichzeitig auch ein guter Aufmacher für eine Thriller.

Leider bleibt es bei der guten Idee in „Nicht ein Wort zu viel“, denn weder der Kriminalfall an sich, noch das Konglomerat an Figuren wußte letztendlich wirklich zu überzeugen.

Dazu blieben die Charaktere zu blaß und Krimi-einheitlich. Soll heißen: die Ermittler haben selbstverständlich mit Traumata zu kämpfen, die Opfer sind nicht alle ganz unschuldig, irgendwer sieht immer schuldiger aus, als er es letzten Endes ist etc. etc.
Und was den Fall bzw. die Fälle angeht, so sind diese einfach nicht spannend genug. Ja, man kommt gut in einen Lesefluß, dazu ist Autor Andreas Winkelmann auch einfach zu erfahren genug. Nur leider blieb zumindest ich für meinen Teil nicht wirklich dran, weil ich die Handlung so spannend fand. Denn obwohl Täter und Motiv beileibe nicht offensichtlich waren, zogen Handlung und Leichen irgendwann einfach nur noch an mir vorbei.

Vielleicht waren es zu viele Personen, vielleicht auch zu viele falsche Fährten. Vielleicht störte mich aber auch diese Meta-Ebene was Bookstagram und Buch-Blogger anging. Oder aber die Tatsache, daß die Kommissare, wider besseren Wissens, eben diese „Bücherjunkies“ in ihre Ermittlungen einbeziehen, sie zum Teil des Teams, und damit die Handlung ein Stück weit unglaubwürdig, machen. Ganz genau kann ich es nicht festmachen, vermutlich ist ein bißchen von allem.

Schlußendlich war die Auflösung der Fälle dann auch einfach zu plötzlich und irgendwie auch zu plump bzw. nicht ganz schlüssig. Da hätte die Schleife um die Fälle gern ein wenig größer und bunter sein dürfen.

Fazit: ein Durchschnitts-Krimi, der nicht weh tut, aber ganz sicher auch keine Begeisterungsstürme auslösen wird!