Das Graben in Vergangenheit

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Zu Beginn von Klönnes Roman _Erlösung_ lesen wir eine emotionale Notiz über einen Abschied. Ein Abschied von einem Ort, einem Lebensabschnitt, einer Person, die nicht mehr existiert.

Eric Sievert ist ein Archäologie-Jäger und Raubgräber, der seine Funde für gutes Geld verkauft, statt sie im Museum oder bei der Denkmalbehörde abzuliefern. Mit seinem Metalldetektor stößt er plötzlich auf Gold. Er gräbt und gräbt und was er findet ist nicht alt oder antik, sondern eine moderne Halskette mit einem herzförmigen Anhänger.

Die Polizistin Judith erwacht aus einem Traum. Wie immer bei diesem Traum wird sie am Ende vom Pferd geworfen. Um die Gefangenheit des Traums los zu werden, läuft sie durch die frühmorgendliche Stadt. Plötzlich hört sie die Schreie einer Frau. Die Unwirklichkeit des Traums wird durch die unwirklich scheinende Situation abgelöst: Opfer, Blut, Tod, neugierige, aufdringliche Menschenmenge.

 

Gisa Klönne legt hier ein hohes Erzähltempo vor - kurze, knackige Sätze, verschiedene Erzählperspektiven, die den Leser durch die Geschichte treiben.

Und natürlich will ich nach dieser Leseprobe wissen, wie es weitergeht, will ich wissen, was Judiths Mord mit der goldenen Halskette aus dem Steiner Wald zu tun hat. Alles hat scheinbar mit dem Graben in Vergangenheit zu tun.