Erlösung auf vielfältige Art und Weise

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schlumeline Avatar

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Judith Krieger kann nicht schlafen und begibt sich daher auf eine nächtliche Joggingtour durch Köln, entlang des Rheins. In der Kölner Altstadt stößt die Kommissarin auf eine Leiche. Ein Mann wurde erschossen, sein Gesicht ist nicht mehr zu erkennen. Schnell ist die Identität des Toten klar. Es handelt sich um Jonas Vollenweider, der seit einer Familientragödie vor vielen Jahren auf der griechischen Insel Samos lebt und nur zurück in die Heimat gekommen ist um das elterliche Haus in Hürth zu verkaufen.

Kann es sein, dass der Mord an Jonas Vollenweider mit dem damaligen Verschwinden seiner Familie, Eltern und Schwester, zusammenhängt? Vor 20 Jahren wurde in dem Haus in Hürth viel Blut gefunden. Alles deutete auf Mord hin, aber die Leichen der Vollenweiders wurden nie gefunden. Jonas geriet unter Verdacht, wurde aber wieder aus der Haft entlassen. Wird der jetzige Fall auch zur Aufklärung der damals ungeklärten Ereignisse führen?

Albträume verfolgen Judith Krieger. Im leerstehenden Haus der Vollenweiders glaubt sie den Täter zu riechen, ihn wahrzunehmen. Dennoch gehen die Ermittlungen schleppend voran. So viele mögliche Täter kommen in Frage. Judith erhält anonyme Umschläge mit Fotos, die mit dem Fall scheinbar zusammenhängen. Und dann ist da noch der Reporter René Zobel, der glaubt er könne Judith erpressen und sie für seine journalistischen Zwecke missbrauchen. Das kostet die Kommissarin Kraft, aber sie ist eine Kämpfernatur.

Mehrere Handlungsstränge führen den Leser immer wieder zu neuen Spuren und letztendlich zum Täter. Da gibt es den Wünschelrutengänger Eric Sievert, der in einem Waldstück nach Schätzen sucht, aber nicht nur solche findet, sondern eben auch andere Dinge. Außerdem scheint die Vergangenheit der Familie Vollenweider eine Rolle zu spielen, denn die Eltern von Jonas Vollenweider haben jahrelang ein Kinderheim mit dem Namen „Frohsinn“ geleitet. Und dann ist da noch das neue Leben des Jonas Vollenweider auf der griechischen Insel Samos.

Mit „Nichts als Erlösung“ präsentiert die Autorin den fünften Fall rund um Judith Krieger und ihren Kollegen Manni Korzelius. Natürlich beleuchtet der Roman auch wieder ein wenig das Leben der Ermittler und zeigt diese auch von ihrer ganz privaten Seite. Sie kommen sich näher, ihr Umgang wird freundschaftlicher und offener. Kenner der Reihe wird das freuen, für Neueinsteiger geschieht dies unauffällig. Vorwissen ist nicht erforderlich, lässt die Protagonisten aber in einem anderen Licht erscheinen.

Gisa Klönnes Schreibstil ist faszinierend. Es gelingt ihr den Leser zu fesseln und Judith Krieger mit ihren Stärken und Schwächen und ihrer ganzen Persönlichkeit zu lieben oder zumindest zu verstehen.