Dieses war mein erster Krimi von Gisa Klönne. Obwohl ich also die bisherigen Fälle und die Vorgeschichte Judith Kriegers nicht kannte, war es mir problemlos möglich, der Handlung zu folgen und mit den Figuren vertraut zu werden. Dafür vorneweg schon mal ein großes Kompliment an die Autorin! Möglich, dass mir bestimmte Anspielungen und Nuancen in der Geschichte entgingen, weil ich keine Vorkenntnisse hatte - aber jedenfalls habe ich das beim Lesen nicht gespürt. Und die wenigen kurzen Stellen, wo auf Ereignisse in der Vergangenheit Bezug genommen wurde, waren perfekt eingefügt und störten den Lesefluss kein bisschen.
Besonders gut gefallen hat mir die atmosphärische Dichte dieses Romans - egal, um welchen Schauplatz es ging, das leerstehende Haus in Hürth, die Kripo-Kantine, den modernden Wald oder die griechische Insel Samos - alles war unglaublich treffend dargestellt, die Umgebung war beim Lesen richtig zu spüren. Auch die Charaktere fand ich alle klar und eindringlich gezeichnet. Die Tatsache, dass ich als Leserin in viele Köpfe blicken und viele Figuren "von innen" erleben durfte, hat sicher dazu beigetragen, dass ich das Verhalten der Einzelnen gut nachvollziehen konnte. Verwirrend fand ich dabei mitunter nur, dass ich oft erst mehrere Absätze lesen musste, bevor klar wurde, wer nun "Er" im Text ist - bei den Wechseln zwischen den diversen Männerperspektiven hätte ich es schon begrüßt, wenn der Name dann gleich zu Beginn gefallen wäre.
Als Hintergrund der Handlung die deutsche Heimgeschichte zu nehmen und diesen Teil der Vergangenheit wieder ein Stück weit dem allgemeinen Vergessen zu entreißen, finde ich klasse. Vor allem, weil die Autorin hier so behutsam vorgeht, auf allzu Reißerisches verzichtet, wie es uns sonst oft in den Medien begegnet. Stattdessen werden hier mehr die alltäglichen Demütigungen, Erniedrigungen und all die "kleinen Grausamkeiten" in den Mittelpunkt gerückt, die mindestens genauso zerstörerisch auf die Persönlichkeit wirken. Ein Thema, das hier wirklich beeindruckend umgesetzt wurde. Danke dafür!
Aber natürlich ist dieses Buch auch und vor allem ein spannender Krimi, mit vielen Verwicklungen, falschen Fährten und tiefen Einblicken in das Seelenleben der Ermittelnden und der Verdächtigen. Rasant geschrieben, immer wieder mit Fragesätzen gefüllt, so dass man beim Lesen fast das Gefühl hat, die eigenen Gedanken auf dem Papier wiederzufinden. Ich fands richtig klasse. Und lese gern mehr von Gisa Klönne!
Besonders gut gefallen hat mir die atmosphärische Dichte dieses Romans - egal, um welchen Schauplatz es ging, das leerstehende Haus in Hürth, die Kripo-Kantine, den modernden Wald oder die griechische Insel Samos - alles war unglaublich treffend dargestellt, die Umgebung war beim Lesen richtig zu spüren. Auch die Charaktere fand ich alle klar und eindringlich gezeichnet. Die Tatsache, dass ich als Leserin in viele Köpfe blicken und viele Figuren "von innen" erleben durfte, hat sicher dazu beigetragen, dass ich das Verhalten der Einzelnen gut nachvollziehen konnte. Verwirrend fand ich dabei mitunter nur, dass ich oft erst mehrere Absätze lesen musste, bevor klar wurde, wer nun "Er" im Text ist - bei den Wechseln zwischen den diversen Männerperspektiven hätte ich es schon begrüßt, wenn der Name dann gleich zu Beginn gefallen wäre.
Als Hintergrund der Handlung die deutsche Heimgeschichte zu nehmen und diesen Teil der Vergangenheit wieder ein Stück weit dem allgemeinen Vergessen zu entreißen, finde ich klasse. Vor allem, weil die Autorin hier so behutsam vorgeht, auf allzu Reißerisches verzichtet, wie es uns sonst oft in den Medien begegnet. Stattdessen werden hier mehr die alltäglichen Demütigungen, Erniedrigungen und all die "kleinen Grausamkeiten" in den Mittelpunkt gerückt, die mindestens genauso zerstörerisch auf die Persönlichkeit wirken. Ein Thema, das hier wirklich beeindruckend umgesetzt wurde. Danke dafür!
Aber natürlich ist dieses Buch auch und vor allem ein spannender Krimi, mit vielen Verwicklungen, falschen Fährten und tiefen Einblicken in das Seelenleben der Ermittelnden und der Verdächtigen. Rasant geschrieben, immer wieder mit Fragesätzen gefüllt, so dass man beim Lesen fast das Gefühl hat, die eigenen Gedanken auf dem Papier wiederzufinden. Ich fands richtig klasse. Und lese gern mehr von Gisa Klönne!