Wenn man sein Gesicht verliert...

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häschen Avatar

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Ich liebe dieses Buch. Ich mag Gisa Klönnes Art zu schreiben. Der Perspektivwechsel ist fantastisch und bringt den Leser dazu, das Gelesene nicht einfach vorbei rauschen zu lassen, sondern mitzudenken. Trotz der vielen Personen gibt es nie Unklarheiten und der Schreibstil ist flüssig, einfach und denoch nicht zu simpel.

Es ist ein Krimi, der sich mit einem ernsthaften Thema beschäftigt und aufzeigt, wie schnell ein Kinderherz gebrochen werden kann und nein, Wunden in der Seele verheilen nicht...

Im Folgenden möchte ich nur einmal die Schwerpunkte der Handlung nennen: Vor 2o Jahren wurden in Hürth, bei Köln, ein Vater, eine Mutter und die Tochter ermordet. Der Fall wurde nie geklärt. Besagte 2o Jahre später wird schließlich auch der Sohn der Familie, ebenfalls in Köln, ermordet. Durch den Totesschuss verliert der Sohn sein Gesicht. Die Eltern leiteten bis 1981 ein Kinderheim und ihre Erziehungsmaßnahmen waren, wie in vielen anderen Kinderheimen zu dieser Zeit, ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Der Fall entwickelt sich zu einem Wettlauf zwischen Täter und Polizei oder besser gesagt zwischen Polizist und Polizei. Denn der Täter ist kein geringerer als ein Polizist, ein ehemaliges Heimkind, dessen Seele und Willen so zerstört wurden, dass er sich zu einem Psychopaten entwickelte und Rache nimmt.Seine Opfer sollen, wie er, sein Gesicht verlieren.Dass er ein Psychopat ist, ist leicht zu beweisen, denn wer hat schon den Plan einen Säugling, den letzten Nachkommen der Famile, zu töten?

In diesem Buch spielt, wie in den anderen Romanen Klönnes, natürlich auch wieder Hauptkommissarin Judith Krieger eine der Hauptrollen.

Klönne hat eine wunderbare Art Spannung zu erzeugen und die Figuren lebendig werden zu lassen.Das Thema, dass sie gewählt hat fand ich auch sehr gelungen, denn jedes Buch sollte eine Botschaft enthalten und  zum nach und weiter denken anregen. In jenem Roman ist dies besonders gut gelungen!

Als Fazit kann ich nur sagen: Wer dieses Buch nicht gelesen hat, hat etwas verpasst.