Oh, wie erleuchtend Grabreden sein können!

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reisende Avatar

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Das Buchcover sagt in seiner Schlichtheit gleich, um was es geht. „Nichts als Gutes“ soll man über Verstorbene sagen, jedoch schafft es der Autor mit nichts als der Wahrheit zu punkten. Man erfährt nicht nur über den Verstorbenen und dem jeweiligen Grabredner sehr viel, auch über das Leben im allgemeinen. Eine kurze Lebensbetrachtung, die zum Leben des jeweiligen Toten passt, wird als Einführung vor jede Rede gestellt. Nichts makaberes oder Pietätloses an den Reden ist hier zu finden, jedoch eine kritische Sichtweise zu religiösen Riten, die angesichts schwerer Verbrechen zu überdenken sind; wie schwer es wiegen kann, wenn man sich nicht zu seiner Liebe bekennt und es dann plötzlich zu spät ist. Pflichtbewusste Mitarbeiter, die niemand wahr nimmt; welche Ausmaße es haben kann, wenn man sich von seinen Alpträumen leiten lässt und wie zerstörerisch falsch verstandene Loyalität zu vermeintlichen Freunden sein kann. Gegen Ende dann die Frage, warum es keine Sterbevorbereitungskurse gibt. Ja, warum eigentlich nicht?