Schicht für Schicht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
xyz Avatar

Von

„Einen Menschen, der über das Leben nachgrübelt, statt es zu meistern.“ Was für ein schöner Satz, der vermittels einer fiktiven Grabrede des Bestattungsunternehmers den toten Grabredner zu charakterisieren vermag.

Das Werk „Nichts als Gutes“ von Stefan Slupetzky scheint auf den ersten Blick ein Buch über den Tod zu sein, in Wahrheit ist es eines über das Leben und den Menschen.

Der Autor reiht insgesamt 26 erdachte Grabreden aneinander, jeweils begleitet von einem kurzen Einführungstext in das jeweilige Thema. Jede Geschichte endet mit einer Pointe oder einer überraschenden Wende.

Dieses feine Büchlein, gebunden und mit Lesebändchen, ist eine Ode an die kurze Textform, eine Kette kleiner literarischer Perlen, sprachlich brillant, scharfsinnig, tragikomisch, hintergründig, gesellschaftskritisch, absurd, phantasievoll, empathisch, vielschichtig, klug und immer tiefsinnig.

Schön wäre ein Inhaltsverzeichnis gewesen, damit man nicht immer so lange suchen muß, um eine bestimmte Rede erneut zu lesen.