Komm rum nach Bochum

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Felix Wegener ist 33, lebt in Bochum, fährt gern Rad, hat einen sicheren Job bei der Stadt und liebt Sonja. Eigentlich könnte alles entspannt und super schön sein in seinem Leben, wäre da nicht das „Spermmüllproblem“. Felix Spermien sind langsam, sehr langsam. Seine Freundin und er wünschen sich so gern ein Kind, dass sie den Leser mit auf ihre Reise nehmen. Eine Reise durch Ikea-Einrichtungshäuser, zu Paaren denen es ähnlich geht wie ihnen, in Kinderwunschpraxen und schließlich sogar vors Standesamt.

 

Der Autor erzählt ungeniert und mit Herzblut und lässt dabei fast nichts aus. Eine schönere Liebeserklärung an eine Frau kann man(n) kaum machen. Man merkt genau, dass der Autor das Thema sehr verinnerlicht hat und fiebert bis zum Schluss mit ob der Wunsch vom eigenen Kind nun doch noch in Erfüllung geht. Ob er damit jedoch die richtige Zielgruppe anspricht ist fraglich. Das Buch ist trotz enormer Ratgeberqualitäten ein Roman. Ein Roman mit einem witzigen, humorvollen Cover und einem spritzigem Titel. Ich denke, dass eher eine Frau zu diesem Roman greift als ein Mann, der Zeugungsprobleme hat.

 

Aber für Paare mit derlei Problemen ist das Buch auf jeden Fall sehr hilfreich. Felix Wegener schreibt offen, selbstironisch und selbstkritisch über Urologenbesuche, Gespräche mit Freunden und Familie und dem Kauf eines neuen Ehebettes damit er auch ja keine Möglichkeit ausgelassen hat um ans Ziel zu kommen. Die kurzen prägnanten und humorvollen Kapital beschleunigen den Lesefluss und selbst für Leser, die mit derlei Problemen nichts zu tun haben, ist das Buch ein kleiner Genuss.