Nichtschwimmer - ernst und witzig zugleich

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Inhalt:
Felix und seine Freundin möchten ein Kind, doch wie sich herausstellt, ist Felix nicht zeugungsfähig. Wie vor allem der Mann mit diesem Problem umgeht und welche Auswirkungen das auf die Beziehung, Familie und sogar den Freundeskreis hat, beschreibt der Autor unter seinem Pseudonym ernst, aber auch sehr humorvoll.

Charakteristika:
Das Thema Unfruchtbarkeit betrifft in Deutschland viele Paare und doch scheint es ein Tabuthema. Die betroffenen Paare sprechen nicht viel darüber oder fühlen sich dabei nicht wohl. Verständlicherweise möchte man solche Probleme auch nur ungern in die Öffentlichkeit tragen. Die Gefühle lassen sich auch nur schwer nachzuvollziehen, wenn man das nicht durchlebt hat. Der Autor hat hier wahren Mut bewiesen, dass er uns Lesern seine Gefühle offenbart hat. Vor allem aus der Sicht des Mannes. Aber er hat sich nicht nur an uns gewandt, sondern an die Öffentlichkeit und man kann nur hoffen, dass Politiker oder Leute von der Krankenkasse dieses Buch genauer lesen und ihnen vielleicht mal mehr die Augen geöffnet werden.
Es war interessant zu lesen, traurig zugleich für das Paar, aber Wegener hat wunderbaren Humor und Witz mit einfließen lassen, vor allem seine Monologe, sodass man trotz der ernsten Lage, was zum Lachen hatte.
Ich kann mir vorstellen, dass das Buch auch für betroffene Paare eine kleine Hilfe darstellen kann. Man erfährt einige Hintergründe zum Thema, aber man kann sich vielleicht auch leichter in den Partner hineindenken, wenn man es aus der Sicht des Mannes mal zu lesen bekommt, denn wie Wegener selbst zugegeben hat, sagt man nicht immer das, was man meint.
Toll ist auch, dass es sich hier um eine Autobiografie handelt, die einen nicht langweilt, sondern eher zum Nachdenken anregt.
Die Personen in dem Buch wirken sicher auch deshalb so authentisch und lassen uns besser an den Gefühlen und Gedanken teilhaben. Vor allem durch die Ich-Perspektive gelingt dies sehr gut.

Empfehlung:
Ich kann das Buch wärmstens weiter empfehlen. Nicht nur Menschen, die das Problem eventuell betrifft oder betroffen hat, sondern auch allen anderen. Vielleicht denken auch andere Leser dann intensiver über das Thema nach und entwickeln eine gewissen Sensibilität dafür. Zudem ist es ein häufiges Thema, über das kaum gesprochen wird, welches witzig und ironisch verpackt ist.