Eine Reise in die Unterwelt

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Gleich vorneweg: Wer die Percy-Jackson-Reihe nicht gelesen hat, wird diesem Buch vielleicht nicht viel abgewinnen können. Nicht nur die beiden Hauptcharaktere Nico & Will sind bereits fest etablierte Hauptpersonen im Percy-Jackson-Universum, es werden auch viele Charaktere vorkommen, die man bereits aus anderen Abenteuern kennt.
Vermutlich ist das Buch trotzdem unterhaltsam, aber für mich gehört es ebenso zu der Reihe wie alle anderen Bücher.

Die Aufmachung des Buches fand ich gelungen. In der deutschen Hardcover-Ausgabe wurde zudem mit visuellen Effekten gespielt, so dass sämtliche Albträume/Visionen, die ja immer Teil vom Halbgottleben sind, mit einer Art "graue-Wolken-Hintergrund" ausgestattet waren. Das hat gleich das Gefühl verstärkt, mit in einem Traum zu sein und es hat auch geholfen, zu verstehen, was "echte" Erlebnisse sind und was nicht.

Ich war zwischendurch etwas verwirrt, da einige Kapitel erst in der Zukunft des Buches spielen, es für mich aber - bis jetzt - überhaupt keinen Sinn macht, warum sie dazwischen eingestreut waren und nicht erst dann drankamen, als auch die Handlung soweit war. Es war für mich kein Foreshadowing oder Spannungsaufbau erkennbar. Wenn diese an der "passenden" Stelle gestanden hätten, hätte die Handlung für mich schlüssiger gewirkt.
Dadurch und durch die Träume wurde ich als Leser so ein bisschen aus dem Lesefluss gerissen und das fand ich schade.

Insgesamt fehlte mir ein bisschen der Witz (bzw Wortwitz) den ich aus den anderen Büchern von Rick Riordan kannte und auch ein bisschen das Chaos. Es ging sehr viel um Dunkelheit, Probleme und Schwierigkeiten der Selbst-Akzeptanz. Das macht natürlich Sinn, das war auch schon so, als Percy und Annabeth in der Percy-Jackson-Reihe im Tartarus waren, aber da die beiden damals nicht der einzige Handlungsstrang waren, war nicht gleich das ganze Buch so düster. Hier allerdings geht es wirklich nur um Nico & Will und ihre Erlebnisse im Tartarus, deswegen ändert sich auch die Grundstimmung kaum. Das war etwas schade, aber dennoch passend zum Buch.

Insgesamt würde ich das Buch empfehlen, wenn man die Reihe mag und auch mal andere Figuren des Percy-Jackson-Universums im Mittelunkt sehen möcht.