War leider nichts für mich!

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Auf die Übersetzung von The Sun and the Star, also der Geschichte rund um die Halbgötter Nico DiAngelo und Will Solace, war ich unglaublich gespannt. Leider hat es gar nicht meinen Geschmack getroffen. Für mich lies es sich mehr wie eine (zwar gut geschriebene) Fanfiction. In meiner Rezension erkläre ich auch warum.
Nico ist aus dem Percy Jackson Universum einer meiner liebsten Charaktere und auch hier wurde deutlich weshalb. Jedoch geschieht im Buch kaum etwas nennenswertes. Die Geschichte startet stark. Unsere beiden Protagonisten sind von vorherigen Missionen traumatisiert, ein Hilferuf aus der Unterwelt und eine neue unheilvolle Prophezeiung. Soweit so gut. Als die Mission in die Unterwelt gestartet hat, hat die Geschichte mich jedoch langsam verloren. Repetive Gedankengänge, schnell abgehandelte Actionszenen und ein kaum vorhandener Spannungsbogen ließen mich nicht wie gewohnt in die übliche Faszination des Percy Jackson Universums abtauchen. Man merkte hier auch deutlich die Zusammenarbeit mit einem Co Autor, was an sich nichts schlechtes ist (Mark Oshiro schreibt gut keine Frage!). Jedoch war es nicht das übliche „Show don‘t tell“ der vorherigen Romane, wo man sich durch die Handlungen unserer Protagonisten in diese hineinversetzen musste sondern diesmal genau andersrum, da es einem stets bereits vorgekaut serviert wurde. Dadurch kam auch der typische Rick Riordan Humor zu kurz, da man seinen Einfluss in diesem Buch nur grob merkt.
Positiv empfand ich den stets wechselnden Zeitstrahl, aus dem Erlebten in der Vergangenheit und der Jetzt–Zeit bei der Fluss Dryade, da so intensiv die Beziehung zwischen Nico und Will beleuchtet wurde und mit welchen Hürden sie zu kämpfen hatten oder welche noch immer bestehen. Auch der Umgang der beiden miteinander war schön mitzuerleben.
Als starken Kritikpunkt muss ich jedoch nennen, dass viele Charaktere einfach komplett verändert dargestellt wurden. Mr. D war plötzlich freundlich, kann sich an die Namen seiner Schützlinge erinnern und nennt Nico und Will seine persönlichen Lieblings – Halbgötter?! Anabeth kichert während des kurzen Telefonats nur über irgendwelche Nichtigkeiten, anstatt wie gewohnt souverän die Risiken einer Reise in die Unterwelt zu erläutern. Und dann Nico selbst, welcher in vorherigen Bänden mit seiner traurigen zurückgezogenen Aura für sich gesprochen hat, wird jetzt nur als „grummelig und zurückgezogen“ beschrieben anstatt dass seine Handlungen dies auch bestätigt hätten.
Daher war dieser Roman für mich eine totale Enttäuschung und ich hoffe sehr, dass mich der nächste neue Band aus dem Percy Universum wieder mehr begeistern wird, da die vorherigen Reihen dies bisher immer geschafft haben.