Endlich geht es weiter

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sassenach123 Avatar

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Endlich geht es weiter

Mit Niemals wird die mit Endgültig begonnene Reihe von Andreas Pflüger um die blinde Sonderermittlerin Jenny Aaron endlich fortgesetzt.

Bereits im Vorgänger war ich fasziniert von der ausgeklügelten Recherche des Autors. Man merkt beim lesen, dass sein Herzblut in die Story einfließt, alles passt zusammen ist gut durchdacht und obendrein sehr spannend.

In diesem Teil gibt es viele Rückblenden in die Vergangenheit. Ein Wiedersehen mit teilweise bekannten Schurken. Der Leser merkt, dass Aaron sich, obwohl sie gelernt hat mit ihrer Behinderung umzugehen, noch nicht damit abgefunden hat. Ihre engen Freunde und Kollegen beauftragen einen Spezialisten, machen ihr Mut, dass sie vielleicht durch eine Therapie wieder ansatzweise sehen könnte.
Doch erstmal muss Jenny Aaron mit Pavlik und ihrem Team nach Marrakesch. Ein alter Feind hat ihr 2 Milliarden vererbt, dem muss sie nun auf den Grund gehen. Eine sehr spannende und actiongeladene Mission beginnt.

Die Charakter sind absolut spitze. Mit Jenny Aaron wurde bereits der erste Teil ein Erlebnis, aber auch hier in Niemals könnte sie mich wieder vollends überzeugen. Auf der einen Seite die selbstbewusste Frau, auf der anderen Seite sehr gefühlvoll. Ihre weiche Seite merkt man aber nur in wenigen Situationen unter den Menschen die ihr wirklich was bedeuten. Allen voran ist da Pavlik zu nennen. Beruflich hat er ihr viel beigebracht, privat immer ein guter Freund. Im Team musste sich Aaron viel erkämpfen, damals als Frau in dieser Männerdomäne. Nun muss sie darum kämpfen auch mit ihrer Behinderung als vollwertiges Mitglied anerkannt zu werden. Schön war auch, dass ihr ehemaliger Chef Lissek in diesem Band vorkommt. Er war ein guter Freund ihres Vaters, dessen Tod Aaron immer noch nicht verwunden hat.

Pflüger schafft es, dass das gelesene wie ein Film vor meinem geistigen Auge abgespult wurde. Ich fühlte mich mittendrin. Ein sehr gelungener Thriller, der hoffentlich viele begeisterte Fans finden wird. Viele Verbindungen zum ersten Teil machen es empfehlenswert diesen vorweg zu lesen, es ist aber sicherlich kein Muss, da es genügend Erläuterungen gibt. Für mich eindeutig ein Thriller-Highlight der zweiten Jahreshälfte.