Extrem

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amena25 Avatar

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Wer den ersten Band ,,Endgültig“ gelesen hat, weiß, was einen erwartet: Harte Krimikost in jeglicher Hinsicht.
Jenny Aaron ist eine ganz besondere Heldin, denn sie ist blind. Als Mitglied einer Spezialeinheit des Bundeskriminalamtes nahm sie sechs Jahre lang an höchst riskanten und meist geheimen Einsätzen teil. Ihre überragenden Fähigkeiten in physischer und psychischer Hinsicht waren ausschlaggebend dafür, dass sie als einzige Frau dieser Sondereinheit angehörte. Bei einem Einsatz wurde sie so schwer verletzt, dass sie seitdem blind ist. Doch Jenny Aaron will sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden und kämpft darum, auch blind genauso gut zu sein wie früher.
Während die Sondereinheit mit der neuen Chefin Inan Demirci sie nun nach fünf Jahren unbedingt zurückholen will, ist Aaron verunsichert, ob sie sich dieser Herausforderung wirklich stellen kann. Da erfährt sie, dass ihr Feind Ludger Holm, der im ersten Band eine wichtige Rolle spielt, ihr zwei Milliarden hinterlassen hat. Um an das Geld zu kommen, muss sie allerdings nach Marrakesch. Dort erwartet sie der gefährlichste Mann der Welt und Aaron muss sich ihrer Vergangenheit und ihrer größten Angst stellen.
Andreas Pflügers Stil ist äußerst knapp, fast schon telegrammstilartig. Die Szenen wechseln rasant, die Dialoge sind oft radikal verkürzt, sodass man als Leser ständig aufs Neue herausgefordert ist. Jenny Aaron mit ihrem absoluten Willen und ihrer extremen Risikobereitschaft ist nicht unbedingt sympathisch. Dafür wirkt sie zu stark und unnahbar. Nur ganz zu Beginn, als sie an sich zweifelt, und am Ende, als sie endlich loslassen kann, kommt man ihr etwas näher.
Die Handlung wird sehr tempo- und actionreich geschildert, dem Leser sind nur wenige Verschnaufpausen vergönnt. Allerdings verliert man angesichts der zahlreichen Figuren, die teils auch noch ein Doppelleben führen, und angesichts der vielen Verwicklungen gelegentlich etwas den Überblick, was der Spannung aber keineswegs abträglich ist.
Ein hoch spannender Thriller, der dem Leser einiges abverlangt.