Ein echt gutes Buch

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vikis.buecherblog Avatar

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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:



Das es sich bei "Niemalswelt" um einen Thriller handeln soll wird durch das Cover nicht ersichtlich. Vielmehr ging ich zuvor von einem Roman aus. Dennoch ist das Cover ein Hingucker. Durch die Tropfen auf dem Buch entsteht eine hervortretende Ebene, die es optisch wirklich in sich hat. Erst durch den Klappentext wird deutlich, dass hier Spannung zu erwarten ist. Das Buch ist in drei Teilen untergliedert und weißt 27 Kapitel auf. Das gesamte Buch ist aus der Sicht von "Bee" Beatrice in der Ich-Form geschrieben. Einfach und gut lesbar kann das Buch schnell beendet werden.



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Fazit mit Spoiler:



Wir erleben eine Geschichte über sechs Junge Menschen, wobei einer bereits nicht mehr unter ihnen weilt. Dennoch ist der bereits verstorbene Jim stetig präsent. Beatrice, Kipling, Whitley, Cannon und Martha waren einst gute Freunde, welches sich je durch das Ableben von dem gemeinsamen Freund Jim änderte. Beatrice war die Freundin von Jim, der sich jedoch das Leben nahm. Daraufhin brach eine Welt zusammen und die Freunde gingen eigene Wege. Nach einer längeren Zeit treffen sich alle wieder und gehen feiern. Was die jungen Menschen nicht ahnen können ist die Tatsache, dass nichts mehr so sein wird wie es war. Denn der "Wächter" steht nach der Party vor der Tür und eröffnet ihnen, dass sie alle Tot sind. Jedoch gibt es einen Menschen unter ihnen, der überleben darf. Dies muss einstimmig durch die Gruppe bestimmt werden. Natürlich halten die jungen Menschen diesen Aspekt als vollkommenen Unsinn.

"Niemalswelt" ist ein Buch über eine Zwischendimension des "Da-Seins". Es handelt sich um eine Ebene, die weder den Tot noch das Leben beinhaltet. Allein die Vorstellung, immer ein und denselben Tag erleben zu müssen und dann noch über Leben und Tot eines anderen ist krass. Natürlich nutzen die jungen Menschen nach erkennen der Situation für sich schahmlos aus. Hinzu kommt, dass jeder der 5 Menschen ein Geheimnis über den Tod von Jim mit sich trägt. Jeder wird verdächtigt etwas um den Selbstmord zu wissen und dem anderen zu verschweigen. Das Buch trägt durch Intriegen und gegenseitigen Anschuldigungen, etwas mit Jims Tod zu tun zu haben, für ein spannendes Lesevergnügen bei. Jeder spielt sein eigenes Spiel und versucht so gut es geht die Geheimnisse zu verbergen. Ich finde es sehr gelungen, dass alle "Freunde" doch "Feinde" sind und für ein Ende der "Niemalswelt" nur sorgen können, indem sie zusammen arbeiten. Die Charaktere aus dem Buch sind leider etwas wenig ausgearbeitet und haben somit wenig "Farbe". Jedoch bleibt dennoch die Geschichte interessant und spannend. Einige Kapitel zogen sich etwas, welche wesentlich schneller hätten abgeschlossen werden könen. Ich habe zwischendurch Probleme mit den vielen "Wachen" und den Zeitsprüngen gehabt. Hier braucht der Leser viel Fantasie um dem Geschehen gut folgen zu können.

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch von meiner Seite. Den Aspekt der Shizophrenie in Zusammenhang mit dem Ausüben von verschiedenen Stimmlagen eines Menschens in verbindung zu bringen ist etwas gewagt. Denn es kristalisiert sich hier eher die Erkrankung einer Dissoziativen Identitätsstörung heraus. Oft wird jedoch Shizophrenie und DIS auch heute noch falsch wiedergegeben. Auch die Tatsache, dass die Eltern von Beatrice dennoch ins Kino gehen, obwohl sie sich große Sorgen um die wirklich verwirrte Beatrice gemacht haben erscheint mir als Mutter wenig realistisch. Ich wäre sofort zu meiner Tochter gefahren und hätte ihr geholfen.

Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen.