Es kann nur eine(n) geben

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mel.e Avatar

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Was sich wie zunächst wie der Highlander anmaßt, ist ebenso in die Story hineingestrickt, denn letztendlich wird es nur eine/n Überlebende/n geben. Nach einem Verkehrsunfall befinden sich die Protagonisten des Jugendromans "Niemalswelt" in einer Parallelwelt, wobei dieses "Und täglich grüßt das Murmeltier" nachempfunden ist. Der Roman lebt von Wiederholungen, die von jedem der jungen Menschen anders erlebt wird. Man kann also gewaltig auf den Putz hauen, da sich hinterher niemand daran erinnern wird. Es ist geballt gewaltig und zeigt definitiv auf, das sich Menschen in besonderen Situationen nicht im Griff haben und ausufernd aller Werte agieren. Ob es mir gefällt ist eine ganz andere Sache, für die Story erschien es passend.

Der Roman beginnt recht unauffällig und überrascht dann mit einem Plot, den der Klappentext schon verraten hat. Die Zeitschleife, die die jungen Menschen immer und wieder erleben, wird sich solange hinziehen, bis die Entscheidung über Leben und Tod getroffen wird. Völlig überraschend ist das Ende nicht, wobei die Karten immer wieder neu gemischt werden. Es gilt einen Tod aufzuklären, an dem alle Protagonisten irgendwie beteiligt waren. Die Ermittlungen der Polizei haben ergeben, das Jim Sebstmord begangen hat, aber warum sollte er, der mitten im Leben stand, diesen Schritt tun? Was ist wirklich vorgefallen? Das ganze Procedere der Ermittlungen der Protagonisten diesbezüglich zieht sich komplett durch die Story und bietet erschreckende Einblicke, auch in die menschliche Psyche. Marisha Pessel hat es vollbracht, Fantasyelemente, eine Liebesgeschichte, die letztendlich nur einseitig war und Krimi - / Thrilleranteile zu einer gelungenen Story zu verweben. Ganz zufrieden bin ich mit dem Ende des Romans zwar nicht, aber eben auch nicht gänzlich unzufrieden. Ei gelungener Plot, mitunter unangenehme Protagonisten und eben auch ein klein wenig Grusel bei dem Gedanken an eine herbeigeführte Entscheidung über Leben und Tod, vergeben dem Roman ein leichtes Kribbeln im Bauch.

Gerne eine Leseempfehlung an einen Jugendroman, der in meinen Augen für die angegebene Zielgruppe ab 14 Jahren nicht unbedingt angemessen erscheint. Ich persönlich würde das Alter etwas anheben, da manches doch zu geballt in Erscheinung tritt, was meiner Meinung nach nicht zur Zielgruppe junger Leser_innen gehört.