Braucht etwas Anlauf und legt dann los

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bildersturm Avatar

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"Night" (der deutsche Titel samt Zusatztitel ist eher etwas dämlich, im Original heißt es sehr viel dramatischer "Survive the Night") beginnt fast etwas zu ruhig, gibt sich ein wenig analytisch und nutzt eine an Drehbücher angelegte Form, um seine Geschichte zu etablieren. Das wirkt zum Start fast ein wenig manieriert, zumal die Protagonistin erst einmal etwas blass bleibt, aber entwickelt in seiner engen Verzahnung von Hauptfigur Charlie (die Filmwissenschaft studiert) und den ständigen Zitaten aus klassischen Hollywood-Filmen dann doch recht schnell eine erstaunliche Sogkraft - zumindest wenn man für das Medium Film ähnlich brennt wie Charlie. Spannend zu lesen, versetzt mit nostalgischen Elementen und cinephilen Lebensweisheiten - als Thriller funktioniert die Leseprobe an sich noch nicht so richtig, aber die Karten sind gemischt und ausgeteilt. Das hinterlässt für das noch Kommende ein gutes Gefühl; und was da an Innovation fehlen mag, macht Riley Sager mühelos mit Atmosphäre und einem sensationellen Gespür für dramatisches Tempo wett. Könnte ein Gewinner werden!