Das kann ja heiter werden ...

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Markus Eltern meckern nicht über Schwefelabgase. Arbeitsplätze für beide im Chemiewerk und eine Wohnung direkt an der S-Bahn-Endhaltestelle sind wichtiger als die eigene Gesundheit. Eine Wahl hätte die Familie in den 70ern in der DDR sowieso nicht. Aus Markus Zimmerfenster kann er das Chemiewerk sehen, den Bahndamm und die Kneipe, in der Reiner Nilowsky arbeitet. Nilowsky ist bisher der einzige Jugendliche, den Markus am äußersten Rand Ost-Berlins kennengelenrt hat. Der Siebzehnjährige spricht in sonderbaren Umwegen, ist aber sonst der Durchblicker. "In dieser Gesellschaft werden Stadtpläne gefälscht", weiß Nilowsky, damit die Bevölkerung sich nicht orientieren kann. Deshalb kann man sich nicht sicher sein, in welche Himmelsrichtung die Züge fahren. Der Sohn eines Alkoholikers als Freund ihres Sohnes - nicht unser Milieu, beschließt Markus Mutter. Das kann ja heiter werden mit den beiden Jungs und ihren Weisheiten in gemäßigtem Dialekt - und ich wäre gern dabei.