Ein besonderes Buch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
cracklinrosie Avatar

Von

Wieder eine sehr schöne Leseprobe  von KlettCotta!

Der 14jährige Markus zieht, absolut unwillig, mit seinen Eltern in eine ziemlich ungastliche Ecke Ostberlins zu DDR-Zeiten. Die Schilderung der Lebensbedingungen in unmittelbarer Nähe einer chemischen Fabrik mit ihrem Gestank und direkt an der Bahnlinie ist recht anschaulich. Überhaupt versteht der Autor es, einen sofort in die Geschichte hinein zu ziehen. Der Stil ist erfrischend unangestrengt und doch irgendwie gefühlsbetont. Die Figuren kommen sehr authentisch rüber - allen voran jener Reiner Nilowsky, ein 17jähriger Nachbar und Kneipierssohn, der Markus als einziger Bezugspunkt in der neuen Heimat dient. 

In der Fabrik arbeiten einige Schwarzafrikaner aus Mozambique, die eine besondere Faszination auf Markus ausüben. Es bahnt sich schon in der LP an, dass weitere Kontakte zu ihnen geknüpft werden. Schon, weil der Vater eindeutig nicht begeistert von seinen afrik. Mitarbeitern ist.

Nilowsky hat eine ganz eigene Logik und redet auch etwas verschwurbelt, scheint auch nicht mit durchschnittlicher Intelligenz gesegnet zu sein. Er ist derart speziell, dass er Markus von Beginn an zu fesseln scheint. Er freundet sich mit ihm an und zieht durch die Nähere Umgebung am Bahndamm. Die Sprache ist teilweise etwas deftig, passt jedoch genau zum Schauplatz und der Geschichte.

Die LP ist jedenfalls sehr interessant und verspricht anspruchsvolle und doch kurzweilige Unterhaltung. Was erlebt Markus alles mit jenem merkwürdigen Freund? Würde gerne erfahren, wie es weitergeht.