Eine ungleiche Freundschaft

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anni1609 Avatar

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Der Ich-Erzähler, ein 14-jähriger Junge, ist mit seiner Familie aus dem Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg an den Rand von Berlin gezogen. Dort arbeiten beide Elternteile in einem Chemiewerk, dass Medikamente herstellt. In der neuen Umgebung gefällt es dem Jungen überhaupt nicht. Es stinkt, ist laut und seine Freunde leben alle am Prenzlauer Berg. Sehr schnell lernt er den 17-jährigen Nilowsky kennen, der mit seinem alkoholkranken Vater zusammen lebt. Der Vater hat eine Kneipe, die wohl auch eher über Stammgäste verfügt als über Laufkundschaft.
Nilowsky und der Junge freunden sich an, bzw. es entsteht eine Zweckgemeinschaft. Der Junge versucht irgendwie die Eltern von einem Rückzug zu überzeugen, Nilowsky benötigt einen angenehmeren Gesprächspartner als seinen Vater.
Wie sich diese "Freundschaft" weiter entwickelt ist aktuell noch offen.

Die Leseprobe hat mich ein bisschen an den Roman "Wer hat Angst vor Jasper Jones" von Craig Silvey erinnert.
Sie konnte mich nicht überzeugen. Ich empfand die Art und Weise der Dialoge häufig als zu vulgär. So waren sie aber auch sicher vom Autor beabsichtigt. Er stellt Nilowsky definitiv minderbemittelt und der unteren Schicht zugehörig dar. Der Junge empfindet ihn als interessant und ist Abenteuern natürlich nicht abgeneigt.
Die Leseprobe war im Großen und Ganzen gut zu lesen. Manchmal waren die Aussagen von Nilowsky etwas schwierig zu verstehen, da der Autor diese sehr umgangssprachlich und berlinerisch gestaltet hat.

Interessant ist nun wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Welche hintergründige Botschaft wird vom Autor verfolgt bzw. ist irgendwie eine Art von Kritik an der Gesellschaft im Roman versteckt? Dies wäre ggf. zu erwarten, vor allem aufgrund der bereits jetzigen Beschreibungen über die afrikanischen Arbeiter in der Chemiefabrik. Mal sehen...