Nilowsky: Milieustudie mit großem Bruder

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signalhill Avatar

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Es sind schon merkwürdige Weisheiten, die Nilowsky in Torsten Schulz' gleichnamigen Buch da verzapft. Ein bisschen baut er sich die Welt, wie sie ihm eben gerade gefällt. Daneben haben wir den sehr viel vernünftiger denkenden Ich-Erzähler aus gutem Hause, der jünger als Nilowsky ist und so gar nicht zu seinem großen Freund passen will. Aber vielleicht macht schon die Tatsache, dass der andere älter ist, ihre ungleiche Freundschaft aus.
Nilowsky scheint keine große Schulbildung zu haben und soll auch die Kneipe seines stets betrunkenen Vaters in Zukunft übernehmen. Er träumt von anderen Zukunftsideen, kommt aber wohl aus seinem Milieu nicht wirklich heraus.
Der Ich-Erzähler ist aus guter Familie und kommt in eine ihm völlig fremde Welt, in der eine Kneipe und die afrikanischen Gastarbeiter völlig neu sind. Er sieht sein Umfeld mit den unbedarfteren Augen eines Jungen, der aber wohl sehr logisch und ohne Vorurteile denken kann.
Wohin dieses Buch führen wird, ist hier noch unklar, dass es lesenswert ist, ist aber ganz sicher. Ich wäre daher gern unter den Vorablesern.