Ungewöhnliches aus Österreich

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waldeule Avatar

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Der Handlungsort: ein Dorf in Österreich (nicht ungewöhnlich). Aber kein idyllisches Bergdorf in den Alpen (zu erwarten), sondern eins weit weg in der Graslandebene kurz vor der ungarischen Grenze (ungewöhnlich!). Die Protagonistin: eine 80jährige (schon mal ungewöhnlich). Aber sie blickt nicht auf ihre Lebens- oder zumindest Kriegserinnerungen zurück (zu erwarten), sondern bricht lieber in den Garten ihrer Nachbarin ein, um dort nächtlichem Schwimmvergnügen nachzugehen (mehr als ungewöhnlich!).

Ungewöhnlich auch der ausführliche, leicht sperrige Schreibstil des Buches. Nichts zum schnellen Drüberlesen, "leichte" Kost will das Buch wohl auf keinen Fall sein. Wem das noch nicht genügend "ungewöhnliches" war, für den seien noch die "Oblivisten" erwähnt, die das Dorf vergessen lassen wollen (häh?).

"Gewöhnlich" ist in dem Buch wohl nichts. Da ungewöhnliche Bücher meist auch überraschend und oft gerade deswegen unerwartet begeisternd sind, würde ich mich auf das Experiment gerne einlassen - mit ungewissen Ausgang, auch wenn mir das bisher Gelesene durchaus gefällt.