Freiheit den Nincshofern

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Es war einmal ein heißer Sommer in einem Dorf in Österreich nahe der ungarischen Grenze. Es war ein Dorf, dessen Bewohner sich ihrer Sonderbarkeit und Besonderheit nicht bewusst waren. Dieses Dorf hieß Nincshof. Nincshof hatte eine ganz besondere Vergangenheit - niemand wusste mit Sicherheit, ob sie wahr oder eine Legende war. In Nincshof lebten liebenswerte und leicht schrullige Menschen. Eine davon war die noch sehr rüstige fast 80-jährige Erna Rohdiebl, die sich - um aus ihrem tristen Alltag auszubrechen und aus Neugier - den drei Oblivisten des Dorfes anschloss. Diese scheuten weder Kosten noch Mühen, um dafür zu sorgen, das Nincshof für alle Menschen außerhalb des Dorfes in Vergessenheit gerät. So wurden dann schon mal die Ortsschilder abmontiert, Feierlichkeiten abgesagt oder Einträge aus den Archiven der Republik gelöscht. "Bedrohlich die Vorstellung, für irgendetwas ausgewählt zu werden - Gartenschau, Dorferneuerungsprojekt, europäische Kulturhauptstadt oder Ähnliches" (Seite 137). Alles was die Oblivisten für sich und ihr Dorf wollten, war Freiheit. "Freiheit den Nincshofern! Nincshof der Freiheit!" (Seite 363).

Einzig die aus der Stadt Hinzugezogenen Isa Bachgasser und ihr Mann Silvano Mezzaroni könnten den Oblivisten einen Strich durch die Rechnung machen. Was es mit der Legende des Dorfes, dem Waschweib Martha E. und Irrziegen auf sich hat, und ob die Oblivisten ihr Vorhaben erfolgreich in die Tat umsetzen konnten, müsst ihr selbst herausfinden.

Der besondere Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, mich nach Nincshof zu versetzen und vor allem die Protagonistinnen Erna und Isa ins Herz zu schließen. "Nincshof" ist eine humorvolle und unterhaltsame Sommergeschichte, die mir gut die Zeit vertrieben hat.