Hervorragend

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pajo47 Avatar

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Nincshof, ein Dorf in Österreich, genauer im Burgenland an der ungarischen Grenze, soll verschwinden. So wünschen es sich die sogenannten Oblivisten, eine Gruppe von drei Männern, die sich die alte Zeit zurücksehnen, als Nincshof der Legenden nach im Schilf versteckt vor der übrigen Welt lag und die Bewohner in Frieden lebten. Die Oblivisten versuchen alles, um diesen Zustand wieder zu erreichen. Da werden in den Büchern der in der Nähe liegenden Bibliothek alle Seiten, die sich mit Nincshof beschäftigen, entfernt. Radfahrer werden mit Hilfe von Gülle abgeschreckt. Hinweisschilder werden abmontiert.

Aber da gibt es Schwierigkeiten mit den neu hinzugezogenen Bewohnern. Sie ist eine Dokumentarfilmerin und er, ein unternehmungslustiger Italiener, hält sich eine Herde seltener "Irrziegen" aus Südamerika. Damit könnte er Touristen anlocken. Das wäre für die Pläne der Oblivisten natürlich kontraproduktiv.

Ein herrlicher Roman, der voller äußerst lustiger absurder Situationen steckt. Einfach amüsant. Dabei steckt hinter der lustigen Oberfläche auch ein ernsthafter Hintergrund. Ist es denn so abwegig, was die Oblivisten sich wünschen? Einfach nur in Ruhe abseits vom Getöse der großen Welt in Frieden leben zu wollen?

Einfach großartig, was sich Johanna Sebauer da ausgedacht hat. Toll geschrieben. Ich war sehr überrascht, als ich nach Beendigung der Lektüre feststellte, dass es ihr Erstling ist. Da kann man sich jetzt schon auf den nächsten Roman freuen. Unbedingte Leseempfehlung.