Wer den Sinn der Österreicher*innen für Ironie teilt, wird mit diesem Roman sehr glücklich sein. Tiefgründig widmet sich die Autorin dem Thema Erinnern und Vergessen, dabei kommt ein Augenzwinkern nie zu kurz. Die Sprache ist poetisch und es stellt sich beim Lesen ein einzigartiger Sound ein. Die Charaktere werden liebenswürdig verschroben dargestellt. Ihre Dialoge sind ein Schlagabtausch voller argumentativer Höhepunkte. Selten hat man solch anspruchsvolle Gedanken so spielerisch formuliert gelesen. Zuletzt soll noch die optische Gestaltung des Romans Erwähnung finden. Das Cover ist ansprechend gestaltet, das Grün des Schilfs versteht man erst, wenn man einen großen Teil des Buchs schon gelesen hat. Insgesamt ist es eine äußerst hochwertige Ausgabe und eine absolute Leseempfehlung für den Sommer und Herbst.