Slow down in Nincshof ... von einem möglichen oder unmöglichen Dorf

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evaki22 Avatar

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Johanna Sebauer's Debütroman Nincshof führt uns in den äußersten Winkel des Burgenlands, direkt an die ungarische Grenze, wo das Schilf besonders hoch wächst. In das Dorf, das es, wie es der Name schon sagt, nicht gibt. Dort wohnt die fast 80jährige Erna Rohdiebl, die im Laufe des Romans zu ungekannter Höchstform aufläuft und alle anderen Charaktere in den Schatten stellt. Alles beginnt mit ihrem Einbruch in den Garten einer Bekannten, um sich im Swimmingpool eine nächtliche Erfrischung zu holen, bis diese eines Nachts aus dem Urlaub zurückkommt und Erna in flagranti erwischt. Tatsächlich dreht sich der Roman aber um die Fähigkeit des Vergessens, die sogenannten Oblivisten, die sich im geheimen formieren, um sich gegen den Trend der Zeit zu stellen. Nicht im Mittelpunkt stehen und von sich reden, sondern zurückgezogen die eigene Freiheit feiern und verteidigen! Eine wunderbare Sommerlektüre, die noch viel Nachgang hat!