Unkonventioneller Dorfroman.

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„Auf den ersten Blick, wie jedes Dorf, in keiner Weise besonders. Auf den zweiten, wie jedes Dorf, einzigartig.“

Was wie ein Werbeslogan für ein Dorf, das sich für eine einfallende Schaar von Touristen bereit macht, klingt, ist der Auftakt des Debütromans "Nincshof" der österreichischen Autorin Johanna Sebauer. Sie liefert damit die Beschreibung des im österreichischen Burgenland gelegenen Dorfes "Nincshof", in dem wir eine handvoll Charaktere durch einen zugegeben sehr skurrilen Sommer begleiten. Denn eine Gruppe alteingesessener Nincshofer, die sogenannten "Oblivisten" haben sich zur Aufgabe gemacht, das Dorf in Vergessenheit zu befördern. Wären da nur nicht die zugezogenen Großstädter, die sich mit einer Irrziegen-Zucht selbst verwirklichen wollen, und so den Plänen etwas in die Quere geraten.

Sebauers Roman ist unterhaltsam, die Charaktere gut durchdacht und die mystische Entstehungslegende, die sich um das Dorf rankt, mochte ich fast mehr als die Konsequenz, die sich für den Plot daraus ergeben hat. Nichtsdestotrotz war es mir, und das ist bestimmt Geschmackssache, an vielen Ecken und Enden dann doch etwas zu gewollt und überdreht und nicht das, was ich nach dem ersten Eindruck erhofft oder erwartet hatte.