Wenn ich nicht scheißen kann, ist es nicht meine Revolution

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arnoe Avatar

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Dieser Satz, so unsinnig wie prägnant beschreibt die Brillanz von Johanna Sebauers Roman.

Viele prägnante und lebendige Figuren in einem Dorf, in dem Menschen Leben, die verschwinden wollen.
Keine Karawane von in Radklamotten schwitzenden Touris. Keine Aufmerksamkeit mehr. Kein Bürgermeister, wofür braucht man einen, wenn sich doch alles von selbst regelt.
Regeln! In Nincshof schon immer ein Konstrukt zwischen den Dorfbewohnern. Regeln sind das, was DIE ANDEREN dort draußen erfunden haben und die auf Nincshof nicht passen.

Also wie geht man mit den NEUEN um. Den Hinzugezogenen, denen Sebauer auch eine tolle Biographie und lebendigen Hinterrund spendiert.
Dazu kommen noch die wunderbar erdachten Irrziegen, deren Nachwuchs im Geburtsschein erstrahlt.
Wer wissen will, was genau das ist und ob es den Nincshofern gelingt sich aus Internet, Büchern, Straßennetz und dem Gedächtnis DER ANDEREN zu löschen, der muss diesen Roman lesen.

Wer sich gefangen lassen möchte von der herrlichen Sprache und den wunderbaren Einfällen und Ideen, die Johanna Sebauer in diesem Roman unterbringt, muss diesen Roman lesen.

Seite für Seite ein Vergnügen, humorvoll ohne Slapstick, nachdenklich machend, ohne zu belehren, Probleme aufzeigen, ohne sie zu lösen.

Ich war schlichtweg begeistert.

Danke an die Autorin für viele Stunden Lesevergnügen.