Nicht mein Fall

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michaelah Avatar

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Das Cover hat mich sehr angesprochen und ich möchte auch die tolle Haptik des Buchs erwähnen - wirklich sehr angenehm. Das wars aber leider auch schon, was mir an dem Buch gut gefallen hat. Klappentext + Leseprobe waren ganz nett und ich habe auf eine moderne Geschichte gehofft. Es kam leider anders. Mit der Protagonistin konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren. Die ersten 1-2 Male, als sie von verschmierter Mascara berichtet, waren ja noch ganz witzig, aber gefühlt wiederholt sich das auf jeder 2. Seite....genauso wie das Thema Alkohol. Offenbar ist es völlig normal für sie und ihre Freund:innen, die Probleme mit Alkohol wegzuspülen, egal ob Wochenende, tagsüber oder Abends vor einem Arbeitstag. Den verherrlichenden Umgang damit finde ich sehr bedenklich. Dann beschwert sie sich laufend über ihre gemeine Chefin, findet es aber offenbar völlig normal, in der Arbeit nichts zu machen, weil man keine Lust hat oder sich während der Arbeitszeit mit Freunden zu treffen oder einfach nach Hause zu gehen und zu sagen, man sei krank. Und sich dann auch noch zu wundern, wieso man nicht gelobt und wertgeschätzt wird. Je mehr ich gelesen habe, umso mehr habe ich mich darüber geärgert. Der Höhepunkt im negativen Sinne ist für mich jedoch die Tatsache, dass jeder in dem Buch der Meinung ist, dass man nur mit einer Beziehung glücklich und vollkommen sein kann im Leben. Als Single ist man einsam, langweilig und das Leben somit unvollständig. Selbst der Vater wird in diese Ecke gedrängt. Ich dachte im Jahr 2025 ist man hier schon etwas aufgeschlossener. Ich war froh, als das Buch zu Ende war und ich nichts mehr mit der Geschichte zu tun haben muss. Den Schreibstil fand ich auch etwas gewöhnungsbedürftig, was aber vermutlich auch an der Übersetzung liegt - ich denke, dass das Buch in Originalsprache bestimmt besser zu lesen ist. Von mir leider keine Weiterempfehlung.