Pennys Selbstfindung-Geschichte

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la calavera catrina Avatar

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Die fast 27-jährige Penny ist unglücklich mit ihrem Leben. Sie scheut Verantwortung, arbeitet in einem Job, den sie nicht mag und fühlt sich als Versagerin. Sie ist emotional abhängig von ihrem On-Off-Freund Max und knüpft zu viele Bedingungen an das eigene Glück, das sie sich verwehrt, während sie neidisch auf das Leben ihrer Freundinnen schaut. Einzig ihr Mitbewohner Leo mag sie wie sie ist, trotzdem löst die Angst vor einem einsamen Leben Resignation und Erschöpfung in ihr aus, bis sie es satt hat.

Erzählt wird der Roman ausschließlich aus der Ich-Perspektive von Penny und von Außen sieht man klare Lösungsansätze für ihre Probleme. Alles scheint vorhersehbar und wenig spektakulär. Doch Penny selbst steckt fest und sieht all das nicht. Hier steckt viel Identifikationspotenzial, denn jedem begegnen Themen wie Selbstwert, Selbstmitgefühl, Verzeihen lernen und das Erwachsenwerden. Dadurch wirkt die Handlung realistisch und man ist Penny stets ganz nah. Durch die Gespräche mit der Psychotherapeutin, bei der Penny wegen ihrer Panikattacken ist, bekommt der Roman mehr Tiefe, weil sie durch Selbstreflexion einen liebevollen Blickwinkel auf sich erhält und so die Möglichkeit zur Weiterentwicklung wahrnimmt. Das war für mich die treibende Kraft weiterzulesen. Allerdings fand ich es schade, dass Penny über die meiste Strecke in ihren obsessiven Denkweisen gefangen bleibt. Besonders vermisst habe ich es aber, zum Schmunzeln gebracht oder überrascht zu werden. Botschaft und Ende haben mir gut gefallen, aber schlussendlich fand ich es nicht so unterhaltsam wie erhofft.