Arme gequälte Kinderseele

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rauschleserin54 Avatar

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Dieses großartige, aufwühlende und mutige Buch trägt ein Cover, wie es besser nicht passen könnte: Ein kleines beleuchtetes Haus in der Nacht mit einem schlichten Mobile am oberen Rand und dem signalroten Titel „Noah will nach Hause“.

„Eines Abends habe ich diesen Mann kennengelernt, und wir haben die schönste Nacht miteinander verbracht, die ich je hatte. Und sein Name war....“

Leider konnte Janie nie ihrem Sohn Noah sagen, wer sein Vater war und trotzdem scheint es, das sie
ihrem Sohn ein wunderbares Leben bieten kann. Sie ist Architektin und hat sich und ihrem Sohn ein gemütliches Häuschen eingerichtet. Nur häufen sich, je älter Noah wird, die Schwierigkeiten z. B.
Im Kindergarten, wenn er den anderen 4jährigen Dinge von Lord Voldemort erzählt,den er gar nicht kennen kann, wenn er seinem Alter weit voraus ist und weil er sich nicht waschen will, ja geradezu panisch auf Wasser reagiert. Die Albträume werden immer intensiver und Noah immer verzweifelter, wenn er nach seiner richtigen Mutter wimmert. Aber Janie weiß doch, sie ist seine Mutter. Allerdings kann sie sein Leid kaum noch ertragen und dann gibt es da diesen Pschychologieprofesser Anderson, der das Phänomen der Wiedergeburt erforscht.

Anderson bekommt kurz zuvor die Diagnose gestellt: Aphasie. Er möchte noch ein Buch über seine Forschungen zu Ende bringen und er erklärt sich bereit Janie zu helfen. Einige Anhaltspunkt liefern die immer intensiveren bildhaften Träume von Noah und die Zeit drängt!

Ich muß sagen, dieses Buch ist von der ersten Seite an fesselnd und tiefberührend. Die Autorin hat ein besonderes Thema angepackt und durch die eingefügten authentischen Berichte über Kinder, die
aus früheren Leben berichten konnten bis hin zum Beweis, wirkt die Geschichte rund und überzeugend. Die klare Sprache und die Bilder, die die Sharon Guskin durch ihre einfühlenden Beschreibungen von Noah's Situation zeichnet, macht sehr betroffen. Ich glaube, keiner, der selbst ein Kind großgezogen hat, kann sich hier dem Leid entziehen. Ich habe schon öfter im TV Sendungen über Rückführung in ein früheres Leben durch Hypnose bei Erwachsenen gesehen. Aber eine so geschundene kleine Kinderseele ist da schon etwas anderes. Die Autorin geht nicht melodramatisch mit dem Thema um, sondern skeptisch und langsam annähernd und schließlich verstehend. So sollte es auch in der Realität sein. Ich glaube es gibt viele Dinge, die wir nicht immer sofort begreifen können, aber auch nicht sofort ablehnen sollten.

Dieses Buch ist eine Stimme für das Außergewöhnliche, eine Stimmes des Mutes und des Blickens über den Tellerrand und eine ganz wunderbare Geschichte wie Menschen an ihren Erfahrungen wachsen und Menschen aus unterschiedlichen Welten Freunde werden können.
Danke dafür, Sharon Guskin. Ich gebe hiermit eine klare Leseempehlung!