Ein kleiner Junge in großer Not

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gisel Avatar

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Die alleinerziehende Janie hat sich ihr Leben gut eingerichtet mit ihrer Arbeit und dem vierjährigen Noah. Doch plötzlich gerät ihre Welt ins Schwanken, als Noah extrem auffällt, weil er nach seiner Mama verlangt und Dinge weiß, die bisher noch nie in seinem Leben aufgetaucht sind. Er wacht nachts schreiend auf und erzählt, dass er unter Wasser gehalten wurde, aber keiner habe ihm geholfen. Janie zieht von Arzt zu Arzt, doch keiner weiß wirklich weiter. Bis sie an den Arzt Jerome Anderson gerät, der das Phänomen der Wiedergeburt erforscht. Bald finden die beiden heraus, dass sich Noah an sein Leben als Tommy erinnert. Sie machen sich auf die Suche nach jenem Tommy, nach dem Haus und der Familie, in der er gelebt hat.
Der Einstieg in die Geschichte, mit dem Unbekannten, der Noahs Erzeuger wird, danach aber nie wieder auftaucht, hat mich etwas verwirrt hinterlassen. Ich weiß immer noch nicht, was die Autorin mit dieser Sequenz bezweckt hat. Gefangen genommen hat mich die Geschichte trotzdem: Janies unbeirrte Suche nach Noahs „Mama“, obwohl sie ihn doch selbst geboren hat, ihre Zweifel, ihre Ängste um das Kind, dem sie in seiner Not so oft hilflos beistehen musste. Interessant ist auch Jerome Andersen, der Arzt, dessen Leben bereits von seiner Krankheit, der Aphasie, gezeichnet ist, und der sich nun in seinen letzten großen Fall hineinknien möchte. Dramatisch wird die Geschichte, wenn mit Noahs Hilfe Tommys Erlebnisse aufgearbeitet werden können, wenn die Suche seiner Mutter zu Ende gehen kann, weil sie nun über ihn Bescheid weiß.
Das Thema Wiedergeburt hat mich bisher nicht besonders beschäftigt. Dennoch hat mich die Autorin fesseln können mit dieser spannenden Geschichte. Äußerst flüssig geschrieben, wird das Buch schnell zum Pageturner für alle, die sich auf das Thema selbst einlassen können.