Ein Pageturner, der seinesgleichen sucht.

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gisela maria Avatar

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Zum Inhalt

Von jeher hat mich die Thematik Wiedergeburt interessiert. Janie bekommt nach einem One Night Stand ein Baby. Sie nennt den süßen, blonden Jungen Noah.
Die allein erziehende Mutter weiß sich keinen Rat mehr. Noah hat Angst vor Wasser und lässt sich nicht baden. Mit Frischetücher wischt sie ihm seine klebrigen Händchen ab. Noah riecht unangenehm.
Jede Nacht hat er Albträume und schreit nach seiner Mama. Er will zu seiner richtigen Mama.
Janie bekommt Probleme in Noahs Kindergarten. Sie wird verdächtigt, sie nicht richtig um Noah zu kümmern.
In ihrer Not wendet sie sich an den Psychologieprofessor Jerome Anderson. Anderson beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Wiedergeburt.
Janie weiß nicht, was sie von dem älteren Mann halten soll, dem oft die passenden Worte fehlen. Doch, was bleibt ihr übrig? Sie begibt sich mit Noah und Anderson auf eine abenteuerliche Reise.

Meine Meinung

Dieses Buch ist ein Pagetuner der seinesgleichen sucht. Die Geschichte packt einen von der ersten Silbe an. Ein süßer, kleiner Junge weiß Dinge, die er eigentlich noch gar nicht wissen kann. Ich war neugierig, was es mit Noahs panischer Angst vor Wasser auf sich hat. Das Wort Schizophrenie fiel im Zusammenhang mit Noah auch. Daran habe ich jedoch nicht geglaubt. Woher kennt ein kleiner Junge bestimmte Ausdrücke, die keiner in seiner Gegenwart gesagt hat? Woher nimmt ein so kleiner Knirps Wissen, über eine andere Stadt und Menschen?
Besonders interessant fand ich die Fallbeispiele, die es wirklich in einem Buch gibt. Der vierjährige Noah geht einem ans Herz. Man möchte ihm helfen. Janie ist eine sympathische Frau, die alles für ihren Sohn in Kauf nimmt. Sie hat auf ihrer Suche Begegnungen, die sie manchmal überfordern. Zeitweise zweifelt sie an der Kompetenz des Professors. Reinkarnation ... gibt es die wirklich?

Jerome Anderson arbeitet an seinem letzten Buch, welches von Wiedergeburt handelt. Er ist sich nicht sicher, ob er das Buch noch fertig stellen kann. Dem Witwer fehlen manchmal die Worte.

Fazit

Die Autorin hat mit einem wunderbaren Schreibstil eine fiktive Geschichte geschaffen. Doch, ist sie wirklich fiktiv? Ich möchte gerne glauben, das sie auch wahr sein könnte.
Auf der Reise nach Noahs Mama begegnen wir interessanten Menschen. Der Psychologieprofessor hat ein schweres Päckchen zu tragen. Er sieht in Noah seinen letzten Fall, den er für sein Buch braucht. Jeder Fehlschlag nimmt ihn psychisch mit. Manchmal ist er sich nicht mehr sicher, ob er seine Handlungen noch verantworten kann.

Menschliche Tragödien, Esoterik und ein Verbrechen haben mir spannende Lesestunden beschert.
Ob mir das Ende gefallen hat. Nein, das Ende hat mich sehr traurig gemacht.
Besonders erwähnenswert finde ich das Cover. Die Fenster in dem Haus leuchten. Irgendwo brennt für jeden ein Licht.

Ich gratuliere Sharon Guskin zu ihrem grandiosen Debut. Danke.

Mein Dank geht an Vorab lesen und Allegria-Ullstein-Verlag