Nach Hause kommen

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dicketilla Avatar

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Während eines Spontanurlaubs lernt Janie einen Geschäftsmann kennen, verbringt eine Nacht mit ihm, die nicht ohne Folgen blieb. Da dieser namenlose Erzeuger nicht auffindbar ist, entschließt sie sich für das Kind, das sie allein groß ziehen würde. Als Noah sprechen konnte, sagte er öfter wenn er traurig war : "Ich will nach Hause". Sprach auch von seiner anderen Mutter. Noah, dieser blonde Lockenkopf, mit seinen leuchtenden blauen Augen, einer himmlische Erscheinung gleich, ist Jamies Ein und Alles. Ständig ist sie von abfälligen, mitleidigen Blicken verfolgt, selbst im Kindergarten versucht man ihr Vernachlässigung, Misshandlungen zu unterstellen, da Noah grausame Geschichten erzählt. Sie besucht Psychiater um Psychiater, um herauszufinden, was ihrem Sohn fehlt, der Dinge weiß, die er eigentlich nicht wissen konnte. Von Ereignissen, Büchern sprach, die er nie kennengelernt hatte. Als ein Arzt ihm Antipsychotika verschreiben will, ihrem gerade einmal vierjährigen Sohn, durchsucht sie das Internet nach Hilfe. Dabei stößt sie auf Dr. Jerome Anderson, der viele Studien an Kleinkinder durchführte, die sich an Einzelheiten aus einem frühreren Leben zu erinnern schienen, von Familienmitgliedern, die sie vermissten.
Doch Dr. Anderson ist an Aphasie erkrankt, schreibt an einem Buch, das er hofft noch beenden zu können, bis seine Fähigkeiten dazu völlig verschwunden sind. Er begibt sich mit Jamie auf die Suche nach der anderen Mutter.

Anfangs war ich etwas irritiert, da Reinkarnation, um die es hier geht, eigentlich nicht meinem Verständnis entspricht. Doch es gab auch in meinem Leben schon Vorkommnisse, die sich nicht so leicht erklären ließen. Und ich muss gestehen, dass mich gerade diese Ablehnung Noahs, seiner Mutter gegenüber, der Angst vor Wasser, sehr neugierig machten. Was muss Jamie als Mutter da ertragen, dieser Schmerz war für mich teilweise unerträglich, zumal ich selbst Mutter bin. Auch die schleichende Krankheit des Arztes, der sein Lebensziel, sein Buch, unbedingt noch beenden möchte, oder Deniese, die noch immer um ihren verlorenen Sohn trauert, sind ergreifend geschildert. Keine Herz Schmerz Lektüre, sondern eine Geschichte, die durch ihre Sprache brilliert.
Sharon Guskin vermag es ihre Handlung nicht ins Unwirkliche verfallen zu lassen. Einzelne Beispiele werten die Geschichte auf, geben ihr einen nachweislichen Charakter. Man fliegt nur so von Seite zu Seite, um endlich Noas Leiden näher zu kommen.

Ein außergewöhnliches Buch, mit einer Theamatik, der man sich unbedingt stellen sollte