sehr nah an der Realität

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elohym78 Avatar

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Dass ihr Sohn Noah schon immer anders war, wusste Janie Zimmerman. Er hasst Wasser, ja hat panische Angst vor diesem Element. Es geht so weit, dass er alles zusammenbrüllt und zu ersticken droht vor lauter Aufregung. Auch erzählt Noah von seiner anderen Mama und den Erlebnissen, die sie zusammen hatten. Das Kind vermisst diese andere Mutter schmerzlichste. Janie zerrt ihren Sohn von Arzt zu Arzt, um dieses merkwürdige Verhalten therapieren zu lassen. Doch keiner findet die Ursache und kann helfen. Bis sie an den Forscher Dr. Jerome Anderson gerät, der sich mit dem Thema Wiedergeburt befasst...

Das Cover zeigt ein kleines Haus im Dunkel der Nacht. Eine Rauchsäule schlängelt sich aus dem Kamin, die Eingangstür steht einladend offen und bittet den Besucher herein. Ich finde es merkwürdig zu dem Buch gewählt. Es ist kein Foto, sondern ähnelt eher einer Zeichnung und wirkt auf mich wie ein Comic. Mir fehlt irgendwie der Ernst und die Tiefgründigkeit. Wenn ich nicht von der Leseprobe so begeistert gewesen wäre, wäre ich an dem Buch vorbei gegangen.

Sharon Guskin hat mit ihrem Roman bei mir einen Nerv getroffen. Der Gedanke an Wiedergeburt ist unheimlich und Dank der vielen Beispiele verdeutlicht, unterstreicht die Autorin dies. Um ehrlich zu sein hatte ich ein flaues, ja mulmiges Gefühl beim Lesen. Ich hatte es mir nicht so intensiv vorgestellt. Vor allem, weil für meinen Geschmack das Coverbild eher etwas märchenhaftes hat und es gerne mehr in die Realität verankert hätte sein können. Ich komme damit nicht zurecht, mit dem Gedanken an Wiedergeburt und finde ihn nicht nur unheimlich, sondern erschreckend. Ich weiß nicht, ob es wirklich diese ganzen Beispiele gibt, aber da tausende, ja Millionen von Menschen daran glauben, wird es wohl auch Belege dafür geben.

Die Geschehnisse um den kleinen Noah und seine angeblichen Erinnerungen an ein früheres Leben sind sehr stark mit den Protagonisten verwoben. Handlung und Personen sind für mich unmöglich einzeln zu betrachten, wie das in anderen Büchern schon mal der Fall ist. Mal springt die Autorin in die Vergangenheit, mal ist sie in der Gegenwart; mal ganz eng mit Noah, dann beschäftigt sie sich intensiv mit Jerome Anderson oder Noahs früherem Bruder Charlie. Die Springe sind jedoch nicht hart, sondern greifen dezent ineinander über, so dass ich nie Gefahr lief, den Faden zu verlieren. Guskin schreibt absolut spannend, aber auch besonnen. Eine tolle Mischung!

Mein Fazit
Ein nachdenklich stimmendes Buch. Packend von der ersten bis zur letzten Seite!