Thematisch mal etwas ganz anderes, aber teilweise zu esoterisch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
annajo Avatar

Von

Der 4-jährige Noah ist ein schwieriges Kind. Er wird von Albträumen geplagt und ihn zu waschen ist schier unmöglich. Schließlich bittet die Kita Janie, ihren Sohn aus der Betreuung zu nehmen und zuerst therapieren zu lassen. Besonders schlimm ist, dass Noah plötzlich von einer anderen Mutter zu sprechen beginnt, zu der er zurückkehren möchte. Nachdem ihr kein Arzt helfen kann, kontaktiert Janie schließlich den Psychologieprofessor Jerome Anderson, der zum (parapsychologischen) Thema Wiedergeburt forscht. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Noahs früherer Familie.

"Noah will nach Hause" ist ein ziemlich ungewöhnliches Buch. Es sind wahre Fallbeispiele mit eingewoben um dieses Forschungsfeld zu beleuchten und der Geschichte einen interessanten Rahmen zu geben. Gleichzeitig sind sie auch Teil der Geschichte um den Forscher Anderson, der an einem Buch über Wiedergeburt schreibt und nun noch einen überzeugenden amerikanischen Fall braucht, denn die meisten der Fallbeispiele stammen aus der Dritten Welt. Demgegenüber steht die verzweifelte Janie, der die Kita mit dem Jugendamt droht, weil Noah merkwürdige Dinge erzählt, die Kindesmisshandlung nahe legen könnten. Er wird von Albträumen geplagt und dem Gefühl, zu ertrinken.
Nach den zahlreichen Beispielen wird ab einem gewissen Punkt auch klar, worauf Noahs Geschichte hinauslaufen wird. Ich weiß nicht, ob die Fallbeispiele nach bestimmten Aspekten ausgesucht wurden, aber es wird sehr deutlich, dass es in allen Fällen zu einem gewaltsamen Tod kam. Außerdem reichen die Wiedergeburtsspannen nicht sehr weit zurück, sondern stammen alle aus den letzten Jahrzehnten. Ich hatte vorher eine etwas "romantischere" Vorstellung von der Thematik und hätte eher Wiedergeburten mit größerem zeitlichen Abstand und vielleicht historischen Bezügen erwartet als einmal klar war, dass es überhaupt auf diese Thematik hinausläuft. Nach einigen Fallbeispielen waren sie sich zudem ziemlich ähnlich.
Eine weitere Kritik an dem Buch ist, dass es mir vor allem zum Ende hin zu esoterisch wurde, gerade in der Erklärung, warum die Wiedergeburten stattfinden.

Ein positiver Aspekt ist die überwiegend wissenschaftliche Annäherung an das Thema, auch in der Figur des Professor Anderson. Dadurch ist das Buch eine Mischung aus Fiktion und "Fakten", was ihm mehr Glaubwürdigkeit verleiht, wenn man dem Thema gegenüber besonders skeptisch eingestellt ist.

Insgesamt bietet dieses Buch einen interessanten Ansatz für eine Geschichte; es konnte mich jedoch nicht 100%ig überzeugen.