Ich schenke Millies Fantasie Flügel

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
suse9 Avatar

Von

 

Beim Lesen dieser Probe stockte mir schlicht der Atem und fast glaubte ich, nicht weiterlesen zu können. Diese Zeilen haben es in sich. Es steckt jede Menge Traurigkeit in ihnen. Gerade als ich dachte, nicht mehr ertragen zu können, bemerkte ich, dass sich noch eine andere, eine luftigere Stimmung mit einschlich. Denn Millies Art, die Welt zu betrachten, hat etwas, dass das Herz aufgehen lässt. Dass sie schon begreift, dass ihre Mutter sie unter den ausufernden Stoffen der Frauenunterwäsche zurückgelassen hat, spricht für ihre Reife, wie sie ihre Umwelt wahrnimmt, für ihre Fantasie und wie sie den Mann im Café anspricht, für die Fähigkeit, mit Anderen mitzufühlen. Ich mag Millie – Punkt. Ich mag ihre sprudelnden Gedanken, die Art, die Dinge zu hinterfragen und ihren Mut. Will ich dabei sein, wenn sie sich eingesteht, dass ihre Mutter sie verlassen hat? Will ich erleben, wie ihre Fantasie verblast? Will ich hoffen, dass sie unbeschadet aus dieser Situation herauskommt, obwohl ich schon weiß, welche Spuren sie hinterlässt? Ja, ich denke schon. Denn die Stimmung des Buches scheint es dem Leser zu erleichtern, sich dem Schicksal Millies zu stellen und vielleicht schafft das Mädchen es ja, dass wir am Ende der Geschichte ein wenig offener durchs Leben gehen wollen. 

 

Vielversprechende Leseprobe