In der Hölle muss man Macarena tanzen

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Es war tatsächlich das Cover, das in mir den Gedanken "Das muss ich lesen" in mir weckte. Es ist schlicht gehalten, blau wie der frühe Nachthimmel und mit weißen Sternen übersäht. Der Buchtitel, der mit einer locker aussehenden Druck(hand-)schrift gestaltet ist, vermittelt einen frischen Eindruck. Beim Lesen der Inhaltsangabe kam mir der Gedanke, dass die weißen Punkte sicherlich für die Sterne und diese eben für die Toten, die Millie sammelt, stehen müssen. Nun zur Leseprobe. Mein erster Eindruck von Millie war, dass sie ein ganz schön starkes Mädchen sein muss, auf den ersten Seiten wurde beschrieben, dass sie sowohl ihren toten Hund verwesen sehen sah, als auch einen Mann, den "sie [] durch die Luft fliegen [sah]" (S.10). Meines Erachtens ist dies eigentlich ein Ereignis, das gerade Mädchen diesen Alters sehr erschüttert. Eigentlich. Das zeigt, dass Millie ein außergewöhnliches Mädchen sein muss, das auch auf die Idee kommen kann, tote Dinge zu sammeln. Ich finde die Idee des Sammelns von toten Dingen geradezu einzigartig, auch wenn es mich zunächst an John Greens Miles aus "Eine wie Alaska" erinnert, der letzte Worte von verstorbenen Personen sammelte. Mir scheint es, dass Brooke Davis durch den einfachen Schreibstil, also einfach gebauten Sätzen mit leichtem Vokabular genau die Naivität der Fragen des Mädchens an die Erwachsenen oder auch typische Aussagen, die Siebenjährige (Mädchen) eben tätigen, wie "Ich hab dich zuerst gefragt". Genauso reden Kinder diesen Alters. Kein Kind wirft in der ersten oder auch zweiten Klasse mit besonderen Ausdrücken um sich. Und genau das hat Davis geschafft, diese Naivität und alles, was den Charakter eines Kindes diesen Alters ausmacht, dem Leser zu vermitteln.
Ich bin gespannt, wie es wohl weitergehen wird, ob die Mutter der Kleinen rückkehren wird, oder, ob Millie sie auch in ihr Buch der toten Dinge mitaufnehmen darf. Für sie hoffe ich insgemein, dass die Mutter am Ende zurückkehrt. Der Prozess des Suchens und des Vielleicht-Findens der Mutter, des Lebens und der Entdeckung des Lebens, der Konfrontierung eines Mädchens mit dem Leben und dem Tod, welche auch die Thematik dieses Buches ist, dies alles erweckt eine große Erwartung an das Buch, begleitend durch die kindliche Naivität.