Millie und wie sie das Leben nimmt wie es kommt!

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Es gab mal eine Mutter, die in meiner Schwangerschaft zu mir sagte: "Machen Sie sich keine Sorgen um ihr Kind, Kinder sind von Hause aus robust, egoistisch und selbstbewußt!" Diese Überlebensstrategie scheint Millie Bird (7) auch in sich zu tragen. Ein kleines Mädchen, dass erst ihren Vater verliert und ihn als # 28 in ihrem Buch der toten Dinge aufnimmt und dann wird sie auch noch von ihrer Mutter in einem Einkaufszentrum zurückgelassen. Was für ein Drama! Aber Millie entdeckt einfach weiter die Welt um sich herum und lernt den 87jährigen Karl kennen, der nicht in dem Heim leben will, wo sein Sohn ihn hinbrachte.
Die ersten Seiten, die hier zu lesen waren des internationalen Bestsellers "Noch so eine Tatsache über die Welt" von der Australierin Brooke Davis sind sehr überzeugend. Zum einen, da Brooke Davis einen sofort in die Welt von Millie einsaugt durch die naive kindliche Sprache die sie Millie verleiht und zum anderen durch die sehr abgeklärten Rahmenbedingungen die viel mit Verlust zu tun haben. Ein Widerspruch der anzieht.
Was den Roman noch auszeichnet sind die vielen Ideen und assoziativen Bilder wie beispielsweise auf Seite 11: "...und fragte sich bei jeder einzelnen [Falte], wofür er sie wohl benutzt hatte." Was für eine andere Art an Dinge zu denken, die Welt zu betrachten! Genau deshalb finde ich auch den deutschen Titel des Romans so gut: 'Noch so eine Tatsache über die Welt'. Poetischer als das Original, dafür ist der originäre Titel allerdings treffender: Lost & found.
Auch die Gestaltung des Textes durch den Antje Kustmann Verlag finde ich schön mit den verspielten Subüberschriften.

Ich wäre bereit in diesem Buch einzutauchen und Millie zu begleiten.