Eingebung

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dani89 Avatar

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Im Prolog lernt der Leser den kleinen Nino Sorokin im Alter von fünf Jahren kennen, wie er mit seinem Eltern im Auto auf dem Weg zu seiner Halbschwester ist. Während Nino auf dem Rücksitz mit sich selbst und seinem Blick auf die Welt beschäftigt ist, hat sein Vater am Steuer ein anderes Problem und gerät mit dem Wagen in einen Unfall, den wohl nur Nino nach einem kurzen Aufenthalt in einer Art Zwischenwelt, in der er eine Frau sieht, die von schwarzem Wasser verschlungen wird, überlebt.
Im ersten Kapitel ist Nino dann schon 24 Jahre alt, auf einer exklusiven Szene-Party und scheinbar auf der Suche nach etwas Bestimmten. Was genau das ist, wird dem Leser an dieser Stelle noch nicht klar, ebenso wie das Ausmaß seiner Fähigkeiten. So scheint Nino in der Lage zu sein, einiges über Menschen durch Berührungen oder bloße Blicke zu erfahren, insbesondere ihren Todeszeitpunkt und die dazu gehörigen Umstände.

Nach der Leseprobe bin ich noch ein wenig unschlüssig, was ich genau davon halten soll. Das aus dem Klappentext hervorgehende Grundkonzept der Geschichte gefällt mir sehr und auch der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Insbesondere die Art, wie es der Autorin gelungen ist, die Welt durch die Augen eines Kindes im zweiten Prolog einzufangen. („Er betrachtete seine Hände und fragte sich, warum Finger nicht Handstückchen hießen, denn sie gehörten doch eigentlich zur Hand.“ - Seite 11) Nach den ersten Kapitel war ich dann jedoch ein wenig enttäuscht, weil eben nicht wirklich viel klar geworden ist, sei es um Ninos Schicksal bis zu diesem Kapitel, seine Fähigkeiten oder seine Ziele. Die Szenerie zu Beginn des Romans hat mir auch nicht wirklich viel abgewinnen können, so dass ich mich fragen muss, ob die Geschichte weiter in diesem Milieu spielen wird oder zu Anfang nur einen kurzen Ausflug in diese Richtung gemacht hat. Wegen der Idee um Ninos Charakter an sich und dem vielversprechenden zweiten Prolog bin ich dennoch neugierig und würde als ersten Eindruck trotz allem vier Sterne vergeben.