Noir

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Ich bin ziemlich begeistert von Jenny Mai Nuyens neustem Werk. Ihre leichte, verträumte Art zu Schreiben verbunden mit ihrem jungen Sprachstil gefällt mir einfach jedes Mal. Ich habe ihre Bücher bislang alle verschlungen und ich vermute, dass es auch bei diesem Buch so sein wird, denn der Wechsel von High Fantasy zu Urban Fantasy scheint der Autorin super gelungen.

Die Leseprobe besteht aus zwei Prologen sowie dem ersten Kapitel des Buches. Diese drei Abschnitte der Leseprobe könnten unterschiedlicher nicht sein. Mir gefällt es gut, dass es der Autorin gelingt einen so facettenreichen Schreibstil in eine angenehme Leichtigkeit zu verpacken. Der erste Prolog ist er kryptisch verworren, zeugt aber auch von tiefen Gefühlen. Die Person scheint verwirrt zu sein und gedanklich mit sich selbst zu diskutieren. Es scheint als hätte sich derjenige aufgegeben aus liebe zu jemand anderem.

Der zweite Prolog ist zwar von der Handlung her deutlich verständlicher, jedoch nicht weniger ergreifend. Obwohl es für den Protagonisten ein einschlägiges Erlebnis war, lautet die Überschrift schlicht "Das Sterben". Und dann steckt man in einer ganz normalen Diskussion eines Paares während einer Autofahrt und plötzlich ist man dann in einem Verkehrsunfall, bei dem drei Menschen sterben und der kleine Sohn des Paares reanimiert werden muss. Dadurch, dass man es aus Ninos 5-jähriger Sicht erlebt, ist es umso mitreissender. Man begreift aus seinen Gedanken, was geschieht, obwohl es ihm selbst nicht ganz klar zu sein scheint. Sehr stimmig fand ich in soweit die vorangestellten fröhlichen und normalen Gedanken eines Kindes, die auch während des Unfalls nicht panisch und traurig wurden. Der Vergleich der Stille mit einer Sahnetorte erscheint mir insoweit sehr treffend.

Im ersten Kapitel des Buches lernt man schließlich einen erwachsenen Nino kennen, der sich gerade auf eine Party begibt. Er hat seit seinem Unfall die Fähigkeit den Tod von Menschen vorauszusehen. Allerdings kann er das offenbahr nicht bei jedem. Auch sein eigenes Todesdatum ist ihm bekannt: 24. Nino ist 24. Auf der Party trifft Nino auf einen mysteriösen fremden mit einem Stoffbeutel. Genaueres erfährt man jedoch noch nicht.

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Ich frage mich wie Nino Noir kennenlernt und wer oder was Noir eigentlich ist. Außerdem zeugt der Prolog von so viel Liebe, daher hoffe ich, dass es irgendeine Chance gibt, dass die beiden glücklich sein können.

Mich überzeugt diese Geschichte bislang. In der Leseprobe wird für mich alles sehr stimmig, der Schreibstil spricht mich an, der Protagonist Nino erscheint mir sehr tiefgründig durchdacht, außerdem verbindet die Autorin Bekanntes mit innovativen Ideen. Alles im allen erscheint mir das Buch bislang als düster, aber auch verträumt und gefühlvoll. Ganz wunderbar.