Todesgewissheit

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marapaya Avatar

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Offensichtlich sieht Nino nach dem Unfalltod seiner Eltern, bei dem er knapp überlebte, wie lange manche Menschen seiner Umgebung noch zu leben haben und woran sie sterben werden. Die Geschichte legt zwei Prologe vor, der erste wirkt seltsam hölzern um Abgedrehtheit bemüht, der zweite berichtet vom Unfall des fünfjährigen Nino mit seiner Familie. Knapp zwanzig Jahre später geht Nino auf irgendeine illegale Party und trifft dort Freunde und zwielichtige Gestalten. Es ist nach den ersten 20 Seiten noch nicht abzusehen, in welche Richtung das Buch gehen soll. Nino wirkt wie ein geheimnisvoller Einzelgänger, der sein schwieriges Schicksal – welches der Leser an dieser Stelle im Detail nur erahnen, aber mit Gewissheit sagen kann, dass es vorhanden ist – durch Vergnügungen wie Partys, Mädchen und Drogen zu betäuben versucht. Dank des Prologs und der wie beiläufig eingestreuten Gabe der Hauptfigur, will man als Leser noch am Ball bleiben und wissen, wer dieser Nino ist und was er kann und wie er damit umgeht. Sprachlich bietet der Roman zumindest auf diesen ersten Seiten keine überragende Qualität. Er ist leicht und verständlich geschrieben, an manchen Stellen etwas zu sehr bemüht leicht dahinzufließen und trotzdem ganz viel zu erklären, besonders in der Einordnung des Hauptcharakters, aus dessen Perspektive die Handlung erzählt wird, zu seiner Umgebung.