Wie im Rausch

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raganiuke Avatar

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Mit Noir bewegt sich Jenny-Mai Nuyen aus dem Genre der klassischen Jugendfantasy hinaus in den Bereich Phantasik für etwas ältere Leser, vielleicht junge Erwachsene.

Der Protagonist Nino, der die Geschichte aus seiner Sicht erzählt, kann seit einem Autounfall im Alter von fünf Jahren, bei dem seine Eltern ums Leben kamen, Todesdatum und -ursache anderer Menschen voraussehen. Er selber wird nur 24 Jahre alt werden, soviel weiß er, Genaueres nicht.
Er fiebert seinem 24. Geburtstag entgegen und versucht verzweifelt Informationen zu erlangen, wie er das Schicksal überlisten könnte. Um zu beweisen, dass er nicht früher sterben wird unternimmt er einen Selbstmordversuch, experimentiert mit Drogen und streift auf der Suche nach Erkenntnissen durch das nächtliche Berlin. Hier trifft er in einem spirituellen Zirkel das seltsame, seelenlose Mädchen Noir, das andere Leute nicht wahrnehmen, erfährt mehr, als er wissen wollte, verliebt sich in Noir und flüchtet mit ihr nach Paris.

Das ganze Buch liest sich sehr abgefahren und durchgeknallt, fast schon rauschhaft aber auch recht düster und unterscheidet sich deutlich von den Jugendfantasyromanen, die man von der Autorin bislang kannte. Trotzdem konnte mich die Geschichte nicht fesseln, die Protagonisten bleiben seltsam blass, was bei der seelenlosen Noir eventuell sogar beabsichtigt ist, und das Ende ist recht verwirrend.