Stilistisch herausragend - aber nix für die typischen Histo-Schmökerinnen!
Dieser Roman wird spalten, und das ist auch gut so. Wer anhand des Covers und des deutschen Titels in die Irre geleitet wird, ist selbst schuld - im englischen Original heißt Nuala O'Connors neues Werk einfach nur "Nora" und schildert im unverwechselbar poetisch-rauen Stil der preisgekrönten Autorin die stürmische Beziehung zwischen der Protagonistin und Irland Nationalheiligtum James Joyce. Anhand des deutschen Titels und Covers könnte man leicht eine der seichten Iny-Lorentz-Histo-Schmonzetten erwarten, die deutsche Leserinnen im mittleren Alter nun mal so gerne lesen - und die werden eher entsetzt sein. "Nora" ist klassische Belletristik statt romantisierender Unterhaltung ... und gerade deshalb so gut!