Authentisches Nordseefeeling

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Ein Kriminalkommissar, der nach dem Tod seiner Frau freiwillig in den Streifendienst zurückkehrt, eine Ermittlerin, die nach ihrer Scheidung aus Bayern an die Nordseeküste kommt und eine vermisste Person, die als Umweltaktivistin agiert, sind die Handlungsträger in diesem Krimi. Mit „Nordwesttod“ hat Svea Jensen ein absolutes Muss für alle Fans von Sankt Peter Ording geschaffen.
Die Örtlichkeiten, die sie wie beiläufig in die Handlung einflicht, entsprechen der Wirklichkeit und die Atmosphäre des Ortes und der Halbinsel Eiderstedt sind gut eingefangen. Wind und Wellen, Sand und Strand kommen noch etwas zu kurz, aber es ist ja auch der erste Band von mehreren geplanten, also der Auftakt zu einer Krimireihe.
Insofern kann sich die Autorin Zeit bei der Entwicklung ihrer Personen lassen. Auf den ersten Blick ist das Personal in diesem Buch interessant und sympathisch, ihre Verflechtungen und angedeuteten oder schon weiter auserzählten Konflikte glaubwürdig. Ebenso wirken die Dialoge authentisch und norddeutsch.
Die stringente personale Erzählweise ermöglicht den Leser*innen verschiedene Perspektiven, die Handlung ist nicht unnötig verschachtelt, sie ist geradlinig erzählt und durch den Ablauf einer Woche klar gegliedert.
Der Vermisstenfall wirkt vor allem durch die zugrunde liegenden menschlichen Beziehungen fesselnd, wenn auch die involvierten Charaktere ein wenig schwarz-weiß gemalt erscheinen. Die Ermittlungen laufen glatt, die letztliche Aufklärung geschieht erstaunlich reibungslos, Durch den Fokus auf die Probleme der Protagonisten tritt die Spannung, die sich im Cover andeutet, in den Hintergrund.
Man möchte unbedingt erfahren, wie es weitergeht mit Hendrik Norberg und Anna. Umso erfreulicher, dass weitere Bände folgen werden.